einige der ältesten Bilder erinnern; doch wird diese zeitig ver-
drängt vom Erzgufs, neben dem bald die Marinorskulptur auf-
kommt. Spuren von Kunstthätigkeit finden sich aller Orten, aber
die Hauptsitze derselben sind Sicilien und im eigentlichen
Griechenland Athen, Ägina und der Peloponnes. Die Ent-
vrickelung in der Kunst zeigt sich in dem Fortschritte von
steifer Starrheit zu lebensvoller Bewegung; nur dem Kopfe
einen natürlichen Ausdruck zu geben gelingt noch nicht; fast
überall findet sich das verlegene Lächeln. Man ist bei uns
leicht geneigt, verächtlich auf diese Kunstschöpfungen zu
blicken; zumal in der christlichen Kunst, WO der Körper fast
regelmäfsig bekleidet und daher minder ausdrucksfähig ist, das
Gesicht fast allein der Träger des Ausdrucks ist. Die ältere
griechische Kunst hat sich mehr bestrebt die Handlung, an
der der ganze Körper beteiligt ist, als die geistige Stimmung
des Handelnden wiederzugeben. Und Deutlichkeit hat sie
erreicht, das bezeugen die zuletzt besprochenen Werke sowohl
wie die Reliefs, wenn auch manchmal die Naturwahrheit be-
einträchtigt wird der Deutlichkeit wegen. Wie um den Ein-
druck, den die kräftige Behandlung der Körperformen hervor-
ruft, etwas zu mildern, zeigt sich in der Behandlung der Ge-
wandung und des Haares etwas Zierliches. Dieser Widerspruch
ist charakteristisch für die plastischen Werke dieser Periode,
die man archaische, d. h. altertümliche nennt.
In der Baukunst ist Steinbau üblich; es herrscht vor den
Perserkriegen, entsprechend den politischen Verhältnissen, fast
ausschliefslich die dorische Ordnung, die, wie auch am P0-
seidontempel ersichtlich ist, damals etwas gedrungene Ver-
hältnisse zeigt. Es wurden damals fast ausschliesslich Tempel
gebaut. Für die Bedürfnisse des einzelnen prächtige Gebäude auf-
zuführen, war während der Blütezeit Griechenlands nicht Sitte;
auch die Staatsbauten verschwinden neben den Tempelbauten.
KAPITEL.
DRITTES
Die
zum Ende
Krieges.
griechische Kunst bis
ponnesischen
des
PCIQ.
Nachdem der Landesfeind, der die Unabhängigkeit Grie-
chenlands mit seinen gewaltigen Heeresmassen bedroht hatte,
nachdem die Perser besiegt und selbst in Asien zurückgedrängt
waren, nahmen mit dem gesamten öifentlichen Leben auch
die Künste in Griechenland einen gewaltigen Aufschwung.