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Bis zur
Besiegulag der Perser.
kennen, um wieviel jedesmal der letzte Säulenzwischenraum
geringer ist als die übrigen, vgl. S. 54.) Diese Felder selbst
waren wieder eingeteilt, wie uns das Taf. lt), Fig. 2 und
Zeigen, und die einzelnen Vierecke waren nach oben hin in
Absätzen vertieft, so dafs sogenannte Kassetten oder Kalym-
lnatia entstanden, welche teils mehr, teils minder verziert
waren (Taf. 10, Fig. 4).
Der Fufsboden des Tempels bestand entweder aus ein-
fachen Stein- oder Marniorplatten, oder er war, zumal später, wie
der in der Vorhalle des Zeustempels zu Olympia (Taf- 10, Fig- 5),
mit Bildern bedeckt, die durch verschiedenfarbige Steinstifte
hergestellt wurden (Mosaik). Die umschliefsenden Wände be-
standen aus Steinblöcken, deren Fugen nicht betont waren;
oben an der Wand lief eine Verzierung hin, die dem Anten-
kapitell ähnlich war.
Das Dach endlich ist über ein Holzgerüst mit Marmor-
oder Thonziegeln eingedeckt, wie das Tlaf- 9538- _17 und
Täf- 10, Fig. (i zeigen; über der Fuge zwischen Je ZWEI FiaCh-
ziegeln liegt eine dachförmige Deckziegel. Auf dem F1rst_und
oft auch unten an den Längsseiten waren besonders verzierte
Ziegeln (Taf. 10, Fig. 6), Akroterien und Stirnziegeln, die In
gröfserem Mafsstabe auf Taf. 10, Fig. 7 und 8 ersChelnell-
Die Ecken sowie die Spitzen der Giebel wurden wohl auch
mit frgürlichem SchmuckQO) versehen, zu welchem Zweck an
den betreffenden Stellen (vgl. Taf. 10, Fig- w) hormon-
tale Unterlagen oder Sockel angebracht waren; doch begnügte
man sich auch mit Akroterien, die dann natürlich für die
Ecke eine etwas veränderte Gestalt erhielten (Taf- 19, Fig- 9)-
Bemalung. Um sich den Eindruck zu vervollständigen,
den ein griechischer Tempel gewährte, darf man nicht un-
beachtet lassen, dafs die Farbe keine geringe Rolle spielte.
Und nicht nur die aus minder edlem Material gebauten Tem-
pel wurden, wie beim Poseidontempel erwähnt, mit farbigem
Stuck verkleidetm), sondern selbst den Marmorbauten liefs man
fast nie ihr ursprüngliches Weifs, weil dieses zu grell gewirkt
haben würde. Doch wurden lebhaftere und deckende Farben
Wohl nur an untergeordneten Teilen verwandt, die gröfseren
Flächen wurden mit einem zarteren, das Material durchschei-
nen lassenden (transparenten) Ton, wahrscheinlich gelblich,
gefärbt. Alle Bauglieder von geschwungenem Profil waren
mit rundlichen oder lanzettförmigen Blättern bemalt, die Saulen-
ka-Pitelle (vgl. Taf. 9, Fig. 7) trugen einen doppelten Blätter- Q1"
kränl. Eckige Flächen erhielten als Schmuck meist ein Band-
ornament, wie der Plinthos (Abacus) auf Taf. 9, Fig. 7 und 9, z;
das man wegen seiner verschlungenen Linien nach dem viel- 90!
lügt: