Volltext: Einführung in die antike Kunst ([Textband])

angegebenen Weise bemalt. Die Gegend, wo der Echinos auf 
dem Schafte aufsitzt, ist bezeichnet durch drei kleine Stein- 
ringe, Anuli, auch Riemchen genannt. auf die schon weiter 
unten am Schaft ein kleiner Einschnitt, oder auch mehrere 
Vorbereiten. Dieser Einschnitt ist die Fuge zwischen dem 
Kapitellsteine und dem Schaft. Den Raum zwischen Anuli 
und Einschnitt heifst man Hals, Hypotrachelion. Zuweilen 
ist er in Form einer Hohlkehle gebildet, wie bCl dem Taf. 9, 
Fig. 8 wiedergegebenen Kapitell des Demetertempels in 
Paestum. 
Ähnlich wie die Säulen müssen die Stirnpfeiler solcher 
Wände sein, welche mit ihnen in gleicher Flucht stehen, wie 
z. B. am Poseidontempel beim Durchgang VOH der Sälllen- 
halle zum Pronaos. Diese Stirnpfeiler heifsen Anten; ein 
Kapitell einer dorischen Ante zeigt Taf. 9, Fig- 9- _ES bßStöht 
aus denselben Teilen wie das Säulenkapitell, nur in anderen 
Verhältnissen: oben ist ein niedriger Abacus, darunter ein 
überschlagender Echinos mit Riemchen, dann der etwas brei- 
tere Hals. Alle Teile waren, wie aus der Figur zu ersehen 
ist, in der Regel bemalt. Bandartige Ornamente, welche ern- 
zelne Bauglieder zierten, teils in eckigen Llnlen, teils aus 
Piianzenelementen bestehend, zeigen in vergrößertem Mafs- 
stabe Taf. 9, Fig. 11-44.  
Das von den Säulen getragene wagerechte Gebalk he- 
steht, wie gesagt, aus drei Teilen: dem Architrav oder Epistyhon, 
dem Fries, in der dorischen Ordnung auch Trlglyphon 
genannt, und dem Kranzgesims oder Geison. Die berden un- 
teren Teile liegen in derselben Flucht mit dem Säulenfufse 
und sind, wie Taf 9, Fig. 3 zeigt, nur durch eine schmale, 
eckige Leiste geschieden, während das Geison weit vorspringt. 
Der Architrav, dessen  Säulendurchmesser hohe Stein- 
balken sich von einem Säuleiimittelpunkt bis zum anderen 
Spannen, ohne dafs aber die Fugen bezeichnet sind, ist einem 
mächtigen Gurtband vergleichbar, welches alle Säulen zu einem 
Ganzen vereinigt. Zuweilen finden sich Inschnften auf dem 
Architrav, meist ist er leer; seltener ist anderer Schmuck, 
z. B. Schilde, hier angebracht. Nur kleine, tropfenartige Ge- 
bilde hängen oben in gewissen Abständen, die den Übergang 
Zu dem Fries vermitteln (vgl. Taf. 9, Fig. 16). 
Der dorische F ries bietet gegenüber der Einförmigkeit 
des Archimws einen Wechsel dar zwischen hervortretenden 
Steinblöcken und zurücktretenden Platten. Diese Steinblöcke 
haben oben (vgl. Taf, 9, Fig. 15) einen glatten Rand, von 
dem aus zwei rinnenartige Vertiefungen senkrecht nach unten 
laufen; an jeder Seite sind sie von einer halben Rinne be-
	        
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