Kap
Bis zur Besiegung der Perser.
53
Dreischlitzen oder 'l'riglyphen. Über diesen Fries ragt
weit hervor das Kranzgeslms, Geison, welches an den Langs-
Seiten den Abschlufs nach oben bildet, während sich an
den Schmalseiten darüber noch ein zurückstehendes Giebel-
dreieck, Tympanon, erhebt, das nach oben hin von einem
wieder vortretenden, dem anderen gleichen Gesims eingerahmt
wird-Innerhalb dieser ringsum laufenden, dachtragendenSäulen-
halle ist das eigentliche Haus, welches, wie der Grundrifs (Fig. 9)
Zeigt, in drei geschiedene Teile zerfällt: die Vorhalle oder
den Pronaos A, den 28 m langen eigentlichen 'l'empelraum
mit dem Bilde des Gottes, Naos oder Cella B, und die hin-
tere Halle, Posticum C. Während die Längsseiten des ganzen
inneren Hauses ununterbrochene Wände bilden, ragt vorn
und hinten von der Wand nur je ein Pfeiler empor.
Zwischen diesen Pfeilern, sogenannten Anten, stehen je zwei
Säulen, über welche dasselbe Gebälk gelagert ist, Wie an den
Aufsenseiten. Die Cella schliefsen vorn und hinten Quer-
mauern ab, deren vordere von einer Thür durchbrochen ist;
das Hinterhaus steht mit der Cella nicht in Verbindung. Die
Cella ist durch zwei Reihen von je sieben Säulen in drei pa-
rallele Hallen geteilt, deren mittlere wesentlich breiter ist als
die seitlichen. Über den mittleren Säulen erhob sich, nur
ääglilglntßduäch ginär Läügsbalkferä eine zvgeitedläsilgiaäiläedäimgir
a. 1 au enen o en
Um Licht einzulasseng, wai, über der Cella eine grofse vier-
eckige Offnungh) angebracht, so dafs also hier der Tempel-
raum unmittelbar unter dem Himmel, dem Ather, lag; daher
kommt der Name Hypäthraltempel. Taf. 8, Fig. 10 ver-
gegenwärtigt uns die gesamte Konstruktion des Poseidon-
tempels. Dafs auch dieser, von aufsen so gut erhaltene
Bau doch Ruine ist, zeigt ein Einblick in sein Inneres,
den T'ai". 9, Fig. 1 gewährt. Den Anblick, welchen unser
Bild bietet, hat man, wenn man (Taf. 8, Fig. 9) von
Vorn in die linke Säulenhalle tritt und bis zur fünften Säule
Vorschreitet. Die Längswand, welche Cella und Säulen-
Umgang schied, ist, wie wir sehen, geschwunden, doch ist an
der Hinterwand noch der Ansatz zu erblicken. Das Dach
fehlt ganz, und von den mittleren, dachstützenden Säulen ist
nur noch eine kleine Anzahl vorhanden. Das Baumaterial
des Tempels ist eine Art Kalktuff, der durch die Länge der
Zeit einen schönen gelblichen Ton erhalten hat; im Alter-
um) war das Ganze, wie es bei minder edlem Gestein
meist geschah, mit einem Überzug von stark mit Gips ver-
Sötztem hIörtel (mit Stuck) verkleidet, von dem sich noch
Spuren nnden, die von Bemalung zeugen,