(Taf. 7, Fig. 7), von deren Hauptteile zahlreiche mit Metall-
Stiften befestigte, ausgezackte Metallplättchen herabhängen, die
Wieder mit gröfseren und kleineren Rosetten geziert sind. ln
ähnlichem Geschmack ist die Taf. 7, Fig. 8 abgebildete
Agraffe gearbeitet, deren rautenartige Grundform durch je
Zwei Rosetten an den Spitzen, sowie Spiralen und Rosetten am
Rande fast verwischt wird. Rosetten und Spiralen als Hauptver-
zierung begegnen uns auch bei dem bronzenen Gürtelbesclilag
aus huböa, Taf. 7, Fig. 9. Neben diesen durch 'l're1l')en des
Metalles hergestellten Gegenständen giebt es aber auch schon
im grauen Altertume geprägte oder gegossene, deren formen
zunächst dem Pflanzen- und dem Tierreich entlehnt sind. So
bei den Taf. 7, Fig. 10 und 11 abgebildeten Nadeln, deren
Köpfe aus ausgebreiteten Palmenwedeln bestehen, auf denen
in genau symmetrischer Anordnung unten zwei PawntlieY, Oben
zwei Hirsche gelagert sind (vgl. Taf. S, Fig- Öl- 131116 höhere
Entivickelungsstufe dieser vom Orient so stark beeinflufsten
Kunst zeigt ein in Olympia gefundenes Bronzeblech von
80 cm Höhe, 35-25 cm Breite, das wahrscheinlich als Be-
kleidung eines Untergestelles für heilige Geräte diente, Das
Ganze ist in mehrere Streifen geteilt. Die beiden oberen ent-
halten Adler und Greife, welche sich ähnlich wie in einem
Wappen gegenüberstehen. Auf dem dritten Streifen erblickt
man einen wahrscheinlich vor Herakles fliehenden Kentauren.
Dieser zeigt hier noch die ältere Form eines voll ausgebil-
deten Menschen mit dem Hinterleibe eines Pferdes. Schon
von mehreren Pfeilen getroffen, eilt er, das lockenmnlvante
Haupt rückwärts wendend, davon, während Herakles, der
schon wieder einen neuen Pfeil aufgelegt hat, im schnellsten
Laufe das bedeuten die einueknickten Kniee auch sonst
ihn verfolgt. Der untere Streif endlich, der fast die Hälfte
der Höhe einnimmt, zeigt ein Mischwesen, wie solche beson-
ders in der vorderasiatischen Kunst beliebt waren. Ein Weib,
ähnlich den assyrischen Königen gekleidet (Taf. 5, Fig. 11),
teils in Seiten-, teils in Vorderstellung gebildet, ist an den
Schultern mit einem mächtigen Flügelpaare VerSenen und hält
In den__Händen zivei gebändigte Löwen an Jie einelll Hinter-
fufse. Ahnlich wurde die persische Göttin {Xnahita dargestellt,
die Göttin des Reichtums und der Fruchtbarkeitli), deren
äufsere Erscheinung die Griechen schon früh auf ihre Artemis
übertrugen. Dafs die Figuren der vier Streifen unter sich in
einem Gedankenzusannnenhang stehen, darf man nicht an-
nehmen. Grofse, sinnvolle Kompositionen zu entwerfen, liegt
noch nicht im Wesen dieser Zeit, welche sich begnügte, Vorbil-
der des Orients mehr oder weniger gedankenlos nachzuahmen.
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