das 6 m hoch, unten 3 m, oben 21„ in breit ist und über
dem Sturz ein hohes Dreieck aufweist. Dieser Sturz besteht
aus zwei gewaltigen behauenen und polierten Blöcken, von
denen der innere I,I7 m dick, annähernd 9 m lang und 5,27 m
breit ist; sein Gewicht berechnet man auf 1500 Kilo 12). Der
Raum, zu welchem das Portal führt, ist kreisrund und, wenn
wir den Schutt auf dem Erdboden wegrechnen, etwa I5 m im
Durchmesser und in der Höhe. Rechts, im rechten Winkel
zur Richtung des Einganges, ist eine kleinere Thür, durch
welche man zu einer in den Fels gehauenen Seitenkammer c
init geraden Wänden gelangt. Der Hauptraum ist scheinbar
gewölbt, aber in einer solchen Weise, dafs er oben kegelför-
mig abschliefst. Diese scheinbare Wölbung ist so hergestellt
worden: über einen horizontal gelagerten, aus regelmäfsig be-
hauenen Quadern bestehendenlii) Steinring legte man ohne An-
wendung eines Bindemittels einen andern, der über den unteren
ein wenig nach innen zu vorragte, und so fort unter steter
Verengerung 33 Ringe, bis oben eine kleine Offnung übrig
blieb, die mit einer Steinplatte geschlossen wurde. Man nennt
das Überkragun g. Die hervorragenden Ecken der einzelnen
Steinlagen denke man sich hierauf abgeschlagen und die Fläche
geglättet. Der Eingang, der zu diesem Raume führt, hat gerad-
linige Seitenwände, die sich nur wenig neigen. Um so rascher
schliefst sich das über dem gewaltigen Sturzbalken befindliche
hohle Dreieck, das den Zweck hat, eine zu grofse Belastung
dieses Balkens zu verhüten. Das Innere des Hauptraumes
fand man mit kleinen, in regelmäfsigem Abstande eingebohrten
Löchern übersäet, in welchen zum Teil noch Bronzenägel mit
hohen, runden" Köpfen staken, und zu wiederholten Malen
wurden auch noch Bronzeplatten gefunden. Das Innere war
also mit Bronzeblech bekleidet, wie das Homer von den Palä-
sten des Antinoos und des Menelaos zu erzählen weifs. Das war
aber nicht der einzige Schmuck dieses Bauwerkes, sondern
Uberreste_ von Kapitellen (Taf. 8, Fig. 2) beweisen, dafs am
Eingange eigentümlich verzierte Säulen von Marmor vorhanden
waren, die man glaubt so ergänzen zu dürfen, wie es Taf. 8, Fig. 3
geschehen ist. Die Art der Verzierung, die wir hier wahr-
nehmen, diese Zickzack- und Spirallinien, finden sich auch an
Gold- und Bronzegeräten, die bei Troja und in Mykenae aus-
gegraben worden sind, und stehn im Gegensatz zu den späteren
griechischen Kunstformen. Genannt wird dieses Gebäude, das
übrigens wie jetzt so auch im Altertum mit Erde überdeckt
gewesen lSt, S0 dal's es von aufsen einem Hügel gleicht, der
Thesaurus oder das Schatzhaus der Atriden, weil man glaubte,
dafs es zur Aufbewahrung von Kostbarkeiten, Waffen, Gefäfsen