Volltext: Einführung in die antike Kunst ([Textband])

KaP- 
persische Kunst. 
Die 
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Seiten hin je ein Paar reliefgeschmückter Pfeiler standen, wie 
wir sie bei B keimen lernten. Nördlich von K erhob sich 
bei [11 das umfangreichste Gebäude des ganzen Platzes (gegen 
70 m im Quadrat), dessen Eingang aber wieder nach Nord- 
west zu liegt. Die vordere Halle ruht auf_2 x 8 Säulen, die 
Decke des Hauptsaales, der über 68 m im Quadrate mifst, 
ruht auf 10 x IO Säulen von 8 m Höhe. In den Wänden 
noch erhaltene Thüren beweisen, dafs diese "Hundertsäulen- 
halle" von andern Räumen umgeben war und die Skulpturen 
an den Wänden und Pfosten (darunter Fig. (7) machen es 
wahrscheinlich, dafs sich hier der Thronsaal des Darius be- 
fand. Die Stärke der Mauern (3 m) und die verhältnismäßig 
geringe Höhe der Räume lassen vermuten, dafs noch ein Ober- 
geschofs vorhanden gewesen ist. 
Man glaubt, dafs alle diese Paläste, deren Trümmer heute 
den Namen „Vierzig Säulen" führen, nicht den Königen zur 
Wohnung gedient haben, weil sie nicht genug Räume für den 
zahlreichen Hofstaat geboten haben würden, Sondern dafs sie 
eine Art Nationalheiligtum gebildet haben, WC, 1m Stammlande 
des Königs, zu gewissen Zeiten Gesandtschaften der Völker zu 
erscheinen hatten, um dem Herrscher Huldigung und Tribut 
darzubringen. Darauf weist auch der Reliefschmuck dieser 
Gebäude hin. Soweit diese Paläste einen Oberbau hatten, läfst 
sich annehmen, dafs er gröfstenteils aus Holl bestand, das 
mit Metallblech verkleidet war. Dieser SchluiS Wird nahe ge- 
legt durch die Schlankheit und den weiten Abstand der Säulen, 
der bis an acht Meter beträgt.  
Die Säulen bestehen alle aus weifsem, höchst Sorgfältlg 
bearbeitetem Marmor. Es gibt verschiedene Formen dersel- 
ben, die alle an der Halle des Xerxes verwendet sind. In der 
Vorhalle und in der Haupthalle erblicken wir Säulen, wie 
sie Fig. 6 links zeigt, in den beiden Säulenhallen findet sich 
die Fig. 6 rechts abgebildete Form, nur dafs an der westlichen 
Seite Stiere das Kapitell bilden. Die Säule rechts ist einfacher. 
Sie hat eine dreiteilige Basis. Über einer Platte folgt ein 
Teil in Form eines umgekehrten Blütenkelches, über den nach 
unten gerichtete, geschlossene Lotosblüten herabhängen, wäh- 
rend aufwärts gerichtete Palmetten ihn oben umsäurnen; daran 
schliefst sich ein Wulst. Der Schaft wird nach oben zu 
dünner (verjüngt sich); er hat zahlreiche rinnenartige Vertie- 
fungen oder Furchen, die durch schmale Stege getrennt sind 
(er ist kanneliert). Die eingefügte Durchschnittszeichnung ver- 
anschaulicht genauer die Form der Vertiefung nebst ihrem 
Radius. Über dem Schaft Springt Ohne Vermittelung das 
breite Kapitell hervor. Die Vorderleiber von zwei löwenarti-
	        
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