mit dem Ausland vollbrachten Thaten des Königs und seiner
tapferen Krieger und der den Göttern vom König darge-
brachte Dank. Ein jeder Tempel ist aufzufassen als ein
Denkmal des Dankes von seiten des Königs, der ihn der Gott-
heit gestiftet hat.
Eigenartig ist die Ausführungsweise vieler dieser
Werke. Es sind eine Art Hochbilder (Reliefs). Während
wir aber gewöhnlich unter Reliefs solche Bilder verstehen,
die, ohne sich von der Wandüäche loszulösen, sich doch
von derselben erheben, so haben wir hier Figuren vor uns,
die über die Wandfläche nicht hervorragen. Der Grund um
die Figuren ist nicht abgemeifselt, sondern die Umrifslinien
sind l--2 cm in die Wandfläche eingegraben. Zwischen diesen
vertieften Linien sind die Körperflächen in solcher Weise be-
handelt, dafs die am meisten hervortretenden in gleicher
Fläche mit der Wand erscheinen, während die zurückweichen-
den Stellen des Körpers entsprechend vertieft sind. Diese
Art Relief, die man versenktes Relief oder Koilanaglyphon
(Hohlrelief) nennt, hat den Vorteil, dafs die Umrifslinien
sich besser erhalten und dafs die Figuren die Fläche des
Bauwerkes nicht unterbrechen, da sie keinen Schatten auf
dieselbe werfen. Das eigentliche Relief kommt in Agypten
auch vor, meist im Innern von Gebäuden, wo wegen der
geringen Beleuchtung jene Art wenig erkennbar wäre. Alle
Flächen und Figuren sind bunt gemalt, ohne jegliche
Schattierung und ohne sonderliche Berücksichtigung der
natürlichen Färbung, aber mit Farben, die sich Jahrtausende
frisch und lebhaft erhalten haben. Die eigentliche Fleisch-
farbe fehlt ganz: Götter erscheinen grün, blau, gelb. Bei
den Menschen werden die Geschlechter nur unterschieden,
wo es sich um Agypter handelt. Die ägyptischen Männer
sind rotbraun gefärbt, wie auch ihre Pferde, die Frauen matt-
gelb; die Neger sind schwarz, die Asiaten gelb. Es werden
überhaupt nur folgende sieben Farben verwendet: schwarz,
weifs, hell- und dunkelblau, hell- und dunkelgelb, hell- und
dunkelgrün, hell- und dunkelrotbraun, zinnoberrot.
Relief in Theben; Kampfscene. 2, Fig. 9.)
Mit diesen Mitteln waren auch die Reliefbilder in
T heb en hergestellt, von denen uns Taf. 2, Fig. 9 eines
vorführt. Hier waren in langen Reihen von Reliefs Chronik-
artig das Leben und die Thaten der Pharaonen dargestellt,
die vom 16.-13. Jahrhundert v. Chr. hier ihre Residenz
hatten: Schlachten zu Lande mit Kriegswagen, Seeschlachten
zwischen grofsen Flotten, Einlieferung _von Gefangenen,
Huldigung der Besiegten, Bärenjagden und Ahnliches. Taf. 2,