Volltext: Einführung in die antike Kunst ([Textband])

Anmerkungen. 
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Zeichner als Kontur eines Stuhlbeines giebt, ist vielmehr das rechte Bein 
der Göttin, das bis an den Knöchel etwa. noch vom Gewande bekleidet 
ist. Zufolge der Richtung, welche durch das Uberschlagen eintrat, wurde 
das rechte Bein etwas verkürzt, der Fufs aber konnte nicht mehr im 
Profil gehalten werden. sondern ragte mit den Zehen schräg etwas aus 
dem Hintergründe heraus. Um so sicherer mufste dieser Teil Verletzt 
werden. Zu "einer Leiste zwischen den Stuhlbeinen Apollons oder einer 
anderen Erhöhung" hätte Flasch nicht so rasch seine Zuflucht nehmen 
sollen. Dafs übrigens diese Figur eine Göttin darstellt und nicht einen 
Gott, kann eigentlich blofs bezweifeln, wer weder Original noch Photo- 
graphie gesehen hat. F lasch hat seine Deutung auf Apollon und Artemis 
für mich überzeugend begründet. 
4.6. (S. 98.) Wir können Flasch nicht zustimmen, wenn er hier 
(S. II) einen "drängenden, stürmischen Charakter" dargestellt findet, "der, 
da er sitzt, gegen sich selbst ankämpfen, sein eigenes Feuer bändigen 
inufs". „Ein hitziges, leidenschaftliches, zu Ausbrüchen geneigtes Tem- 
perament kann sich zu erkennen geben dadurch, dafs es sich selbst 
fesselt und hemmt, also das Bedürfnis der Fessel zeigt." Ich linde nur 
behagliche Ruhe in einer etwas sehr freien Haltung, aber nichts von 
Fesselung. Die schaukelnde Haltung des Körpers, bei der also der Schwer- 
punkt des Körpers sich senkrecht etwas über dem Stützpunkte findet, ist 
um so sicherer anzunehmen, da der am linken Fufse hinlaufende Stab 
durchaus nicht ausreichende Tragfähigkeit besitzt, um einen beträcht- 
lichen Teil der Körperlast zu tragen, andererseits aber der Fufs in einer 
WVeise den Stab berührt, dafs er eine wesentliche Stütze an demselben 
überhaupt nicht haben kann. "Baumeln", so nennt das Flasch (S. 15) 
ganz richtig.   
47. (S. 101.) Diese Deutung wird als richtig erwiesen erstens durch 
das Bohrloch in der rechten Hand des Iünglings, zweitens durch die 
Haltung des Rosses, dessen Kopf offenbar stark angezogen ist.  48. 
(S. 102.) Vgl. A. Milchhöfer, „Aus Arkadien" in Westernianns Ill, 
Monatsheften, Heft 305.  49. (S. 102.) Vgl. Böttichqr. "Ülympia", 
S. 299 fl.. G. Treu, „Sollen wir unsere Statuen betnalenli", A. Springer 
in der Kunstclironik 1884, Nr. 21.  50. (S. 103.) Wichtig für die Fest- 
Stellung des Helmschmuckes sind zwei Goldmünzen der Eremitage, ab- 
gebildet in den Mitteilungen 1883, Taf. XY, besprochen von Kiese- 
ritzky, S. 291 H. Vgl. auch Franz Studniczka, Archäol. Ztg. 1884, 
S. 16  
121. (S. 104). Ob diese Säule ursprünglich von Pheidias angebracht 
war, wird noch bestritten. Besonders lebhaft ist dafür eingetreten Kon- 
rad Lange, vgl. dessen Aufsätze in den "Mitteilungen" 1880, S. 370 f1_; 
1881, S. 64 fL; Gött. Gel. Anzeigen 1883, S. 937 fl ; Archäol. Ztg. 1884, 
S. 128 H. Gleicher Ansicht sind Adler, vgl. Bericht über die Sitzung 
der archäologischen Gesellschaft vom 3. Jan. 1882; H. v. Brunii in der 
Deutschen Rundschau 1882, S. 192; Sallet in der Archäol. Ztg. 1884., 
S. 62 und Ztschr. für Numismatik _X, _152. Eine ähnliche Säule an einer 
Aphroditestatue weist nach R. Weil in der Ztschr. f. Numisniatik VIII, 
334, Gegen die Säule hat mehrere Male geschrieben Theodor Schrei- 
ber, Archäol. Ztg. 188; S- 193 ft; Ablldlgll. der PhiL-hisL-Klasse der 
Kgl. Sächs. Ges. der Wlss. VIII, Nr- 5; _Archäol. Ztg. 1883, S. 276 H. 
51 (S_ 105,) Eine Büste,_ die allerdings aus späterer Zeit Stammt, 
scheint auf den Zeus des Pheidias znrückzuweisen, der sogenannte Zeus 
Talleyrand im Louvre, besprochen von Kekule, AIChäOL Ztg_ 1874, 
S- 96, und von Lnvusybel7 nDa-S Bild des 26115", Marburg 1876. Dafs 
der von Stephani, Conlpte-rendu 1875, Plan VI u. VII, 1, mitgeteilte 
16'
	        
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