Volltext: Einführung in die antike Kunst ([Textband])

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Anhang. 
Kleinkünste 
den 
bei 
Römern. 
Griechen und 
Beischrift lautet L. Sulla im(perator). L. ManliuS war der 
Quästor des Sulla, hat in dieser amtlichen Stellung im 
Namen des mit dem Münzrecht betrauten Feldherrn Münzen 
prägen lassen und durch das Münzbild den vorauszusehenden 
Sieg des schon zum Imperator ausgerufenen Führers ange- 
deutet 44). Seine höchste Blüte zeigt dieser Kunstzweig zu 
Rom in der Kaiserzeit, wo die vom Staat geschlagenen 
Münzen auf der einen Seite stets das Bild eines Gliedes der 
herrschenden Familie, am häufigsten des Kaisers selbst zeigen. 
S0 erblicken wir Taf. 34, Fig. 1 den Kaiser Vespasian mit 
dem Lorbeerkranz, während das Bild der Kehrseite auf seinen 
Triumph über das jüdische Land anspielt. Die gefangene 
Iudaea, wie die Umschrift besagt, sitzt trauernd unter einem 
Palmbaum; hinter ihr steht ein gebundener Krieger, dessen 
Waffen am Boden liegen. Derselben Zeit gehört Taf. 34, 
Fig. 2 an, welche das Kolosseum mit dem Springbrunnen 
davor, der sogenannten Meta Sudans, zur Anschauung bringt. 
Metallarbeiten. 
Die künstliche Bearbeitung des Metalls läfst sich jetzt 
besonders dank den Ausgrabungen des unermüdlichen Schlie- 
mann über Homer hinaus bis in die sogenannten vorgeschicht- 
lichen Zeiten zurück verfolgen, aus denen nicht wenig Ar- 
beiten in Edelmetall auf uns gekommen sind (vgl. Tafel 7 
und S. 50 des Textes). 
Die eigentlich griechische Kunst schlug später andere 
Bahnen ein. Wohin sie auf dem Gebiete der Schmuckarbeit 
im Laufe der Jahrhunderte gelangt ist, läfst Taf 33, Fig. 17 
erkennen, eine Sammlung von Schmuckgegenständen, die 
gröfstenteils in Pompeji gefunden sind. Am augenfälligsten 
ist das rund gehängte Strahlenhalsband. Feiner Golddraht in 
sechs Maschenreihen geflochten bildet den Hauptbestandteil. 
Auf den Platten des Schlosses ist je ein Frosch angebracht, 
an der Vorderseite sind gegen siebzig kleine Gehänge befestigt, 
Welche den Hals strahlenförmig umgeben. Unten rechts und 
links von dem Halsbande sind zwei verschiedene Ansichten 
eines Ohrringes, der die Form eines Ausschnittes aus einem 
Apfel hat. Links oben ist ein anderer Ohrschmuck; ein 
kleiner goldener Querbalken mit Haken trägt zwei an Draht 
befestigte Perlen. In der rechten Ecke ist eine mit Iigür- 
lichem Schmucke verzierte Nadel. In der Mitte oben er- 
bliCkell Wir eine Sogenannte Bulla mit Halsring. Letzterer be- 
steht aus einem schmalen, schraubenartig gewundenen und 
daher elastischen Goldblech; hinten greifen ein paar Haken
	        
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