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mengeschlossen hatte, nach deren Mittelpunkt Megalopolis
der Kult des Lykäischen Zeus und des Pan verpflanzt worden
war40). Wie hoch die Kunst der Stempelschneiderei stieg,
zeigen mit am besten die Münzen von Syrakus, von denen
wir eine der schönsten unter Taf. 33, Fig. 13 bieten. Es ist
ein sogenanntes Damareteion, ein Dekadrachmon oder Pente-
kontalitron, das seinen Namen führte nach Damarete, der Ge-
mahlin des Tyrannen Gelon, die es im Jahre 480 v. Chr. zuerst
hatte schlagen lassen. Auf der Vorderseite erblicken wir den
schönen Kopf der Quellnymphe Arethusa, Ihr Haar ist in
ein Netz geschlagen, ihr Hals mit einem Perlenbande ge-
schmückt. Um sie herum tummeln sich muntere Fischlein,
deren eines den Namen des Steinpelschneiders Kimon trägt.
Rechts ist beigeschrieben: Syrakosion. Die Rückseite zeigt
ein Viergespann in vollem Rennen, doch hat es den Sieg
schon errungen, denn eine entgegenschwebende Nike reicht
der Wagenleiteriir, der besonders in Syrakus verehrten Artemis
Potarnia, den Siegeskranz. Der Preis des Kampfes sind die
unten abgebildeten Waffen, wie die Unterschrift Athla bezeugt.
Um die Zeit Alexanders d. Gr. wird in Nachahmung persischer
Sitte der Brauch eingeführt, auf die Vorderseite die Köpfe
von Fürsten zu prägen, sei es von den regierenden, sei es
von den Gründern der Dynastie 4 1), zunächst in Form der Ver-
götterung. So trägt die Münze Taf. 33, Fig. 14 den Kopf
Alexanders wie bei Herakles bedeckt mit einem Löwenrachen;
auf der Rückseite thront Zeus und hält einen Adler auf der
vorgestreckten Rechten; die Umschrift lautet Alexandro Basiles.
Gelegentlich findet man auch die Abbildungen von hervorra-
gendenPrivatpersonenu) wie Dichtern, Gelehrten, Rednern u.s.w.
Die römische Münzprägung läfst sich etwa bis zum
Anfang des vierten ]ahrhunderts v. Chr. zurückverfolgen43);
sie begann also zu einer Zeit, als die griechische Münzprä-
gung bereits vollständig entwickelt war. Zu den ältesten
Stücken gehört Taf.33, Fig.15, wo wir auf der Vorderseite den
bärtigen januskopf, auf der Rückseite die etwas wunderliche
Darstellung eines Schilfsvorderteils, des römischen Stadt-
Wappens, erblicken. Mit der Zeit machte sich griechischer
Einflufs geltend, aber von schönen Münzen kann erst ganz
am Ende der Republik die Rede sein. Aus dieser Zeit stammt
Taf. 33, Fig. 16. Die Vorderseite bietet den hehnbedeckten
Kopf der Roma mit der Umschrift P.(opu1us) Ro,(manus)
Qluiritium) L. Manli und besagt somit, dafs L. Manlius das
Amt des Münzmeisters versah; die Rückseite zeigt den trium-
phierenden Sulla auf dem Viergespann, der einen Zweig hal-
tend von einer schwebenden Siegesgöttin bekränzt wird, Die