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Anhang.
Kleinkünste bei
den
Griechen und
RÖIDCTH.
Getreuer vom Pferde und führt dieses heran, um es seinem
Herrn zur Flucht anzubieten, während er selbst wohl seine
Treue mit dem Tode besiegeln wird. Dafs diese That be-
sonders hervorgehoben werden sollte, beweist die Stellung des
Pferdes fast mitten im Bilde. Es scheint, dafs das Original-
gemälde, nach dem dieses Mosaik gemacht wurde, in der Zeit
Alexanders entstanden ist.
Münzen.
Während fast alle andern Kleinkünste den innigsten Zusam-
menhang mit der Kunstentwickelung im allgemeinen zeigen,
blieb man auf dem Gebiete der Stempelschneidekunst, wenig-
stens in Athen, mit einer gewissen Zähigkeit am Alten hängen.
Der ersten Periode der Münzprägekunst gehört Taf. 33,
Fig. 7 an, Münze von Korinth. Die Rückseite hat noch die
viereckige Vertiefung, das quadratum incusum, d. h. den Ein-
druck eines die Münze beim Prägen festhaltenden Vorsprunges
am Prägestocke, die Vorderseite zeigt den Pegasos. Sie ist
ein dickes Silberstück, ebenso wie Taf. 33, Fig. 8: Münze
von Athen. Aber hier zeigt sich schon die Doppelprägung,
die in Athen ungefähr um die Wende des sechsten ]ahrhun-
derts von Hippiasilg; eingeführt worden ist. Auf der Vorderseite
erblickt man einen altertümlichen Kopf der Athene, auf der
Rückseite die Eule, den Olzweig und die Anfangsbuchstaben
des Prägeortes. Während man in Athen an dieser einfachen
Art lange festhielt, hatte man in anderen Städten schon ge-
fätlligere Prägungen, so Taf. 33, Fig. 9, Münze von Sikyon,
mit einer lebendig gezeichneten Chimära und den Anfangs-
buchstaben des Prägeortes auf der Vorderseite, Während auf
der Rückseite zwei Olivenzweige eine fliegende Taube kranz-
artig umgeben. Gern schmückte man die Rückseite der
Münzen mit Nachbildungen berühmter heimatlicher Götter-
bilder oder Kultusstätten. Taf. 18, Fig. 1 zeigt den thro-
nenden Zeus des Pheidias, sowie den Kopf desselben auf
elischen Münzen, Taf. 33, Fig. 10 die gefeierte Aphrodite
der Knidier, das Werk des Praxiteles. An ein altes Heiligtum
Spartas erinnert 'l'af. 33, Fig. 11 mit der Nachbildung der
Statue der Athene Chalkioikos, die von dem Spartaner Gi-
tiadas herrührte. Andere Münzen bewahren das Andenken
an historische Thatsachen. So zeigt 'I'af. 38, Fig. 12 auf der
einen Seite den Kopf des olympischen Zeus, auf der andern
den Hlflengott Pan mit der Flöte, der auf dem Olympos ge-
lagert ist. Die Inschrift A R thut dar, dafs nach der Schlacht
bei Leuktra Arkadien sich zu einer politischen Einheit zusam-