Volltext: Einführung in die antike Kunst ([Textband])

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Anhang. 
den 
Kleinkünste bei 
Griechen und 
Römern. 
liche Gröfse 16x12 cm) wiedergegeben ist. Er zeigt in 
fein ausgeführtem Profil wahrscheinlich die Brustbilder des 
noch jugendlichen Ptolemaios I. und seiner ersten Gemahlin 
Eurydike. Die Königin trägt im lockigen Haar, der junge 
König, dem der Bart erst sprofst, um den Helm einen Lorbeer- 
kranz; als Rüstung aber dient ihm die schuppenbedeckte 
und schlangendurchwirkte Agis,  Bedeutender in der 
Komposition ist die sogenannte Gemma Augustea in Wien 
(2IxI6 cm), Taf. 33, Fig. 3. Der Stein ist in zwei Hälften 
geteilt. Oben thront Augustus als Jupiter gefafst, die Füfse 
auf dem Schild, in den Händen Scepter und Lituus haltend, 
die Abzeichen seiner weltlichen und priesterlichen Würde; 
links zu seinen Füfsen sitzt der Adler. Zu seiner Rechten 
thront in kriegerischem Schmuck, das Scepter in der Rechten 
haltend, die Göttin Roma. Über ihm ist das Sternzeichen des 
Steinbocks angebracht, in dem er geboren war. Die durch 
eine Turmkrone ausgezeichnete Oikumene, die bewohnte Erde, 
setzt ihm einen Siegeskranz aufs Haupt. Die neben ihr sicht- 
bar werdenden Gottheiten Okeanos und Tellus, letztere mit 
einem Füllhorn und zwei Kindern stellen den seiner Herr- 
schaft unterworfenen, unter seinem Schutze gedeihenden Erd- 
kreis dar, Links ist Tiberius mit dem Feldherrnstabe zu sehen, 
der, zurückkehrend von seinem Siege über die Pannonier, auf 
dem Triumphwagen von der Siegesgöttin herbeigeleitet wird. 
Er will eben den Wagen verlassen, neben welchem Germanicus 
steht, dem ein Teil des Siegesruhms gebührt. In der untern 
Hälfte errichten Soldaten der verschiedenen Waffengattungen 
ein Tropäum. Gefangene Barbaren sitzen traurig daneben, 
andere werden mit Gewalt herbeigezogen. Ist die Erfindung 
der einzelnen Figuren auch nicht originell, so ist die Kom- 
position des Ganzen doch sinnreich und charakteristisch für 
jeneZeit, die so gern Vorgänge der römischen Geschichte mit Ge- 
stalten der griechischen Mythologie verquickt (vgLTaf. 27, Fig. 8). 
Taf. 33, Fig. 4, ebenfalls der römischen Kaiserzeit ange- 
hörig, behandelt einen durchaus idealen Stoff: Zeus im Kampfe 
mit den Giganten. In der Linken das Scepter haltend, mit 
der Rechten Blitze schleudernd kommt der Gott auf dem 
Kriegswagen dahergefahren, der mit vier feurigen Rossen be- 
spannt ist. Einer der schlangenfüfsigen Unholde iSf Sßhßn 
der Waffe des Gottes erlegen, während der andere Sich Vor 
dem Gespann niedergeworfen hat und mit der Rechten zum 
Schlage ausholt, die Schlangen aber wild emporzischen. Als 
Verfertiger des Steines findet sich inschriftlich links unten 
angegeben Athenion.  Der berühmteste Steinschneider des 
Altertums war Dioskurides, der für Augustus den Siegelring
	        
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