zur Aufbewahrung von Balsam, wohlriechenden Essenzen und
{einem Ol dienten und daher von mäfsiger Gröfse und zier-
licher Form sind. Der lange, schmale Hals hindert das Ver-
duften und läfst nur wenig auf einmal heraustliefsen. Sie
dienten sowohl Toilettezwecken als auch dem Totenkultus,
letzteres besonders in Athen, wo zahllose Lekythoi in den
Gräbern aufgefunden worden sind.
Daneben gab es noch fast kugelförmige Olgefäfse, deren
sich die Athleten in der Palästra zu bedienen pflegten, Ary-
balloi genannt. Ein solches, mit Standring unten, zeigt
Fig. 3. Als Riechfläschchen wird das niedliche Gefäfs
Fig. 20 bezeichnet.
Stärker ausgebaucht sind die Giefsgefäfse oder Kan-
nen, Oinochoai, bei denen der Hals in der Regel bestimmt
abgegrenzt ist, wie bei Fig. 19. Der Ausgufs hat oft wie
hier die Form eines Dreiblattes.
Eine einfache Schale ohne Fufs, Phiale, zeigt uns Fig.15,
eine andere auf mäfsig hohem Fufs mit Henkeln, Kylix,
Fig. 11. Sie dienten zum Trinken, ob vielleicht auch zum
Aufsetzen von Speisen, Früchten u. dgl., läfst sich nicht mit
Sicherheit entscheiden.
Zum Trinken sowohl wie zum Schöpfen und Messen
wurde benutzt der Fig. 12 mitgeteilte Kyathos. Der hohe
Ohrhenkel hat an seiner oberen Biegung ein kleines Wider-
lager für den übergreifenden Daumen. Zum Verhüten des
Abbrechens ist der untere Teil des Henkels durch ein keil-
förmiges Stück mit dem Gefäfs verbunden. Als Mafs fafst
der Kyathos blofs 0,04 Liter.
Ein Trinkgefäfs ist auch der kleine Skyphos, Fig. 13,
mit zwei verschieden gerichteten Henkeln, und die Fig. 22
abgebildete Schale. Bei festlichen Gelegenheiten hatte man
auch becherartig ausgehöhlte Tierköpfe. So sehen wir Fig. 14
einen dunkel gefärbten Rehkopf mit keimendem Geweihe.
An diesen schliefst sich ein bemalter Becher an, der mit dem
Kopfe durch einen Henkel verbunden ist. Am untern Ende
1st im Maul eine Oifnung angebracht, durch welche die Flüs-
Slgkeit in dünnem Strahl austliefst.
Was den malerischen Schmuck der Thongefäfse betrifft,
so dienten in der ältesten Zeit35) -wir können bis ins I4.]ahr-
hundert v. Chr. zurückschauen die einfachsten linearen
Elemente zur Verzierung, wie sie Fig. 2 zeigt; es ist dies die
Periode des sogenannten geometrischen Stiles (vgl. Taf. 7,Fig.1).
Und zwar sind hier meist wagerechte Linien, wie sie die Ver-
wendung der Drehscheibe bald mit sich brachte, angewandt.
Dazwischen ist das Zickzackmuster angebracht. Reicher und