Volltext: Einführung in die antike Kunst ([Textband])

Thongefäfse. 
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well-Vase ("Fall 32, Fig. 6), so genannt nach dem Engländer 
Dodwell, der sie bei Korinth fand, zeigt eine kngelartige 
Gestalt; da sie aber weder Henkel noch Handhabe hat, son- 
dern einen eingepafsten Deckel, so kann man sie der Form 
"nach eine Dose nennen. 
Die kugelige Form erhielt sich für bestimmte Zwecke bis 
in die spätere Zeit; doch häufiger wandte man eine mehr in 
die Höhe gezogene Gefäfsform in der Gestalt eines Eies an, 
dessen spitzes Ende scheinbar auf einem Ring aufruht, wjah- 
rend an das andere Ende sich eine verschieden weite Off- 
nung ansetzt. Hierher gehören die meist mit zwei kräftigen 
Henkeln versehenen Amphoren (Fig. .5 u. 7-10), die zur 
Aufbewahrung von Flüfsigkeiten benutzt zu werden pflegten. 
Berühmt sind die sogenannten Panathenäischen Amphoren, 
welche, mit Ol gefüllt, {den Siegern bei den Panathenäischelu 
Spielen als Preis gegeben wurden (Fig. 9). Sie laufen teil- 
weise nach unten so spitz zu, dafs sie wahrscheinlich nicht 
auf dem schmalen Fufse allein standen, sondern in ein Loch 
oder in Sand eingelassen wurden. Blofs dem Prunke dienten 
die meist im hellenischen Auslande, besonders in Unteritalien 
und Etrurien gebrauchten Prachtamlahoren (Fig- 4). 
Ahnlich den Amphoren sind die Vorratsgefässe (Stam- 
noi) der späteren Zeit, von denen Fig. 4 ein kleineres, Fig. 
17 ein grofses, besonders schönes Exemplar zeigt. Schlank 
wächst es aus seinem niedrigen, aber Weiten Fufsringe empor. 
Nachdem es sich allmählich erweitert hat, biegt es rasch um 
zur Verengerung des Halses, der in spitzem Winkel aufsitzend 
sich nach aufsen krümmt. Zum Anfassen dienen' zwei fast 
horizontale, an der Stelle der gröfsten Ausbauchung ange- 
brachte Henkel. 
Wesentlich anders ist die Form des Mischgefäfses 
(Krater), F ig. 18. Der Fufs ladet bei unserm Exemplar nach 
unten glockenförmig aus und ist mit dem unten fast kugel- 
rund abschliefsenden Gefafse durch einen Ring verbunden. 
Nach oben öffnet sich der Krater erst allmählich, dann 
stärker. Seine Handhaben sind ziemlich weit unten an- 
gebracht. Aufsergewöhnlich ist die Form des Fig. 16 
mitgeteilten Gefäfses, das aus Sicilien stammt. Der Fuß 
gewährt einen breiten Stand; daraus erhebt sich, unten 
abgerundet, mit fast cylindrischen Wänden das eigentliche 
Gefäfs, das nur oben ein Wenig ausbaucht. Die Henkel sind 
halbglockenförmig und Weit oben angebIaCht. Unten ist eine 
Offnung zum Auslassen von Flüssigkeit. Man glaubt daher 
ein Kühlgefäfs darin erkennen zu sollen. 
Schlank ist die Gestalt der Lekythoi (Fig. 23), welche 
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