ANHANG.
Die
Kleinkünste
bei
den
Griechen
und
Römern.
mehr der Sinn für das Schöne sich bei den Völkern
' entwickelt und verbreitet, um so mehr bethätigt er
sich auch bei den Erzeugnissen der Gewerbe, oft
i" bis herunter zu den gewöhnlichsten Gebrauchsgegen-
ständen. In wie hohem Mafse dies bei den klassischen Völ-
kern des Altertums der Fall gewesen ist, wird sich offen-
baren, wenn wir zum Schlufs noch kurz einen Blick auf die
sogenannten Kleinkünste werfen, deren reichlich erhaltene Er-
zeugnisse für die Veranschaulichung des Altertums um so
wichtiger sind, je mehr die kostbareren Kunstwerke der Raub-
gier, dem Fanatismus oder dem Zahne der Zeit erlegen sind.
Thongefäfse.
Die Thongefäfse haben wir nach zwei Gesichtspunkten
zu betrachten, erstens mit Rücksicht auf die Form, zweitens
mit Rücksicht auf die Art des malerischen Schmuckes. Auf
den sachlichen Inhalt der Malereien werden wir uns nicht
einlassen, würden wir doch sonst, da gegen 20,000 Vasen er-
halten sind, kein Ende linden.
Die Verschiedenheit der Formen erklärt sich meist aus der
Vjerschiedenheit des Gebrauchs. Zur Aufbewahrung empfehlen
sich Solche Gefäfse, welche bei geringstem Umfange den
größten Raum umschließen, das sind solche, die der Kugel-
form sich nähern. (Taf. 32, Fig. Dieselben erhalten
eine Anlahl Füfse (Fig. 2) oder einen mehr oder weniger
breiten Ring (Fig. 1), damit sie leichter stehen und nach
unten einen Schutz haben. Zum Anfassen dienen bei diesen
Vasen entweder Handhaben oder Henkel. Auch die Dod-