Kap-
römischen Kaisern.
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Die Kunst unter den
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noch zwei grofse Reliefbilder erhalten, deren eines Taf. 28,
Fig. 6 verführt. Es stellt uns, ähnlich wie der Oben erwähnte
Fries, ein Stück des Triumphzuges des fürstlichen Feldherrn
dar. Rechts ist ein schiefgestelltes Triumphthor, in welches
eben ein Teil des Zuges eintritt. Wir erblicken viele lor-
beerbekränzte, kurzgekleidete Leute. Es sind Soldaten in
friedlicher Tracht. Die erste Gruppe derselben trägt auf einer
Bahre den Schaubrottisch, an dem zwei Trompeten befestigt
sind, eine zweite den siebenarmigen Leuchter aus dem Tempel
von Jerusalem. Zwischen und hinter ihnen sind andere, die
Inschrifttafeln halten, auf denen die Bezeichnung des folgen-
den Beutestücks zu lesen ist.
Kapitell am Titusbogen. Taf. 28, Fig. 7 zeigt in
gröfserem Mafsstabe das Kapitell der Säule, welche am Titus-
bogen verwandt ist. Uber zwei Reihen prächtiger Akanthos-
blätter, aus denen sich noch einige Ranken emporschlangeln,
folgt Perlenschnur und Echinos, wie beim ionischen Kapitell.
Statt der leichteren Stengel aber, welche sonst_die Ecken des
ausgeschweiften Plinthos am korinthischen Kapitell zu tragen
pflegen, ünden sich breite Voluten, ähnlich den ionischen, nur
dafs sie in diagonaler Richtung laufen. Wir sehen also ein
Kompositakapetell vor uns (vergl. Taf. 26, Fig. 10).
Privathaus. Taf. 29, Fig. 1 und 2 führen uns in das
römische Privathaus, wie es im Anfang der Kaiserzeit beschaffen
gewesen sein mag, wenn wir, wie es scheint, berechtigt sind von
Häusern, wie sie sich in dem 79 n. Chr. verschütteten Pom-
peji linden, auf die allgemein herrschende Bauweise zu schlie-
fsen. Natürlich waren die Häuser je nach dem vorhandenen
Raum, nach den Bedürfnissen und dem Vermögen des Besitzers _
im einzelnen verschieden angelegt; aber sie haben im ganzen
doch eine gleichartige Einteilung und Einrichtung, die wir an
einem der grüfsten und regelmäfsigsten, dem sogenannten
Haus des Pansa in Pompeji, kennen lernen wollen. Fast
sämtliche Teile des Hauses gruppieren sich, wie der Grundrifs
zeigt, um zwei Mittelräume B und G, deren ersterer, nach y
der Hauptstrafse x zu gelegen, dem Verkehr mit der Aufsen-
welt, deren hinterer ganz allein dem häuslichen Leben gewid-
met ist. Die Hausthür (Janua), welche von der Strafse in das
Haus führt, befindet sich oft nicht in gleicher Flucht mit der l
Aufsenwand, sondern etwas rückwärts, und läfst Raum für i
das einige Stufen über der Strafse liegende Vestibulum. I1
Freilich wird dieser Name auch öfter für den Raum hinte Q5; G199
der Thür (A) gebraucht, der sonst Ostium heifst. Von h' V "siübf
aus betritt man das zuweilenhnur durch einen aufgehän ä 1.;