liegenden, welche höher sind, wird das dreiteilige Ringgesims,
welches in einer Höhe von 12,5 m ringsum läuft (vgl. Taf.
26, Fig. 5), da, wo es an den Nischen sich hinzieht, von je
zwei freistehenden korinthischen Säulen getragen, während ko-
rinthische Pilaster oder Wandpfeiler die Nischen auf beiden
Seiten umsäumen. Bei den zwei höheren Nischen umzieht
dasn Gebälk die innere Wand derselben. In den Nischen
waren auf Postamenten sitzende Götterbildnisse angebracht.
Die Aufstellung seiner Statue im Innern des Tempels hatte
Augustus seiner Gewohnheit gemäfs dem Agrippa verwehrt,
aber von Cäsar und dessen göttlichen Ahnen, Venus und
Mars, gestattete er Statuen zu errichten. Über dem erwähn-
ten Ringgesims war ein zweites Stock, das wohl ab-
wechselnd Bögen und viereckige Felder zeigte. Über dem
ebenfalls dreiteiligen, aber niedrigeren Gebälk desselben be-
ginnt die Kuppel, die gebildet ist aus fünf übereinander lie-
genden Reihen viereckiger, stufenförmig ausgetiefter Kassetten,
die nach oben zu verhältnismäfsig kleiner werden (vgl. Taf.
26, Fig. 5). Sie waren ehemals wohl mit Metallschmuck ver-
sehen, Wie das Auge, von dem sich noch der Bronzering er-
halten hat. Durch diese Öffnung wird der ganze Raum er-
leuchtet, und das stets gleichmäfsig einströmende Licht ver-
leiht dem Ganzen eine Wunderbare, majestätische Ruhe.
An die Rückseite des Pantheon schlossen sich später 15)
die mächtigen Hallenbauten der Thermen des Agrippa an (Taf.
26, Fig. 6), deren Ruinen durch die Ausgrabungen des Jahres
1882 blofsgelegt worden sind. Ubrigens ist die Aufsen-
seite des Pantheons mit Ausnahme der Vorhalle ziemlich
schmucklos. Drei Simse umziehen den Bau, von denen zwei
inihrer Höhe der inneren Gliederung entsprechen (vgl. Taf.
26, Fig. 5 und 7), während der dritte den Mauercylinder
aufsen abschliefst. Das jetzt offen zu Tage tretende Ziegel-
werk, das mehrfach von Bögen durchzogen ist, war ehemals
wohl mit Stuck verkleidet, unten vielleicht sogar mit Marmor-
platten.
Die an der Nordseite vorgebaute Halle ist dreischiffig
(vgl. 'I'af. 26, Fig. 6 und 7) und wird aus acht Säulen in der
Front, drei auf den Seiten und in den Mittelreihen gebildet,
an deren Stelle ursprünglich Karyatiden (S. 85) gestanden
haben sollen 15). Das mittlere Schiff endigt mit der Eingangs-
thür 1I1 den Tempel, die beiden anderen in kolossale Nischen,
die mit den Bildern des Augustus und des Agrippa geschmückt
waren. Die Säulen, aus grauem und rotem ägyptischen Granit,
sind wohl wegen der Härte des Materials nicht kanneliert; sie
bestehen all-s II "Z m hohen Schaften mit korinthischen Ka-