Volltext: Einführung in die antike Kunst ([Textband])

Kap" 
Rom 
Die Kunst in 
Ende der Republik. 
gegen 
bis 
181 
Der Römer Plinius weifs an der Stelle, wo er uns hiervon 
berichtet, zu erzählen, dafs solcher Thonstandbilder zu seiner 
Zeit auch sonst viele vorhanden gewesen seien, und dafs 
besonders die Tempelgiebel in Rom selbst mit Thonwerken 
geschmückt waren. 
ZYVEITES 
KAPITEL. 
Die 
Kunst 
in 
Rom 
bis 
gegen 
Ende 
der 
Republik. 
je mehr Rom aufhörte, ein italischer Binnenstaat zu 
sein, je mehr es durch Erweiterung seiner Grenzen Berührung 
fand erst mit seinen griechischen Nachbarn in Unteritalien, 
dann mit den übrigen Griechen und Halbgriechen, sei es auf 
friedlichem, sei es auf kriegerischem Wege, umsomehr schaffte 
sich griechischer Einiiufs Geltung. Zwar gegen die Kunst 
verhielt sich besonders die Hauptstadt lange Zeit spröde, 
doch finden wir schon in früher Zeit griechische Künstler in 
Rom beschäftigt, und es ist ersichtlich, dafs die gröfseren 
Kunstwerke, welche im römischen Gebiet geschaffen wurden, 
sich dem griechischen Einiiusse nicht entziehen konnten. 
Die dorische Ordnung. "Faf. 25, Fig. 1 stellt den 
Herkulestempel bei Cori dar. Im Hintergründe sehen wir 
eine 'I'e1npelcella und vor derselben eine Säulenhalle (Porticus) 
von 8,5 m Breite und 6,8 m Tiefe. Diese besteht aus vier 
Säulen in der Front, an die sich seitlich noch je zwei Säulen 
anreihen. Das Material derselben ist blaugrauer Travertin 
mit Stuck überzogen. Der Grundrifs ist ein Mittelding zwi- 
schen etruskischem und griechischem Vorbild. Die Cella 
ist einfach, nicht dreifach wie bei den Etruskern, auch das. 
Verhältnis der Breit- und Langseiten ist ähnlich wie bei den 
Griechen geworden, aber die Säulen befinden sich nicht auf 
allen vier Seiten, sondern blofs auf der Vorderseite, wie bei 
den Etruskern, und demgemäfs war auch blofs von vorn ein 
Aufgang. Die Säulen sind nicht so weit gestellt wie bei den 
Etruskern, weil das Gebälk aus Stein besteht, doch auch nicht 
so eng wie bei den Griechen. Sie sind den dorischen Säulen 
ähnlich (vgl. S. 54), haben aber eine Basis und sind viel 
schlanker, nämlich über sieben Durchmesser hoch. Sie haben 
Zwanzig Furchen, aber blofs in den zwei oberen Dritteln des 
Schaftes, das untere ist glatt. Das Kapitell hat geringere 
Höhe als bei der dorischen Säule. Der Architrav ist unge- 
mein schmal. Der Fries ist hoch. Er ist mit Triglyphen und 
Metopen (s. S. 55) versehen, doch kommen auf vier Säulen
	        
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