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Wenden wir uns von dem Metroon nach Osten, so er-
blicken wir zahlreiche Ehrenstatuen vor einer langen Halle,
der sogenannten Echohalle Am auffälligsten ist die
in der Mitte befindliche fast 20 m lange Marmorbasis, zu
deren oberer Fläche in ihrer Mitte halbkreisförmig einge-
schnittene Stufen emporführen. An den beiden Enden dieses
Unterbaues erhoben sich IO m hohe, schlanke ionische Säulen,
auf denen Statuen von Ptolemaios II. Philadelphos und seiner
letzten Gemahlin Arsinoe aufgestellt waren. Dahinter war die
eines siebenfachen Wiederhalles wegen so benannte Echohalle,
welche den Festgästen als Zuschauerplatz bei den Opfern und
den Prozessionen zum grofsen Altare diente. Sie hatte eine
Länge von 97,80 m. Ursprünglich hatte sie, wie die Zeich-
nung erkennen läfst, weiter nach Osten gelegen, aber bei der
Erhöhung des Stadionwalles wurde diese Halle von der höher
und breiter gewordenen westlichen Böschung überschüttet und
dafür mehr nach Westen ein Neubau aufgeführt in einer Tiefe
von 9,81 m. 44 ionische Säulen öffneten die Halle nach der
Altis zu; späterhin errichtete man in ihrer Längsaxe noch eine
zweite, weitergestellte Säulenreihe. An die Echohalle schlofs
sich nach Süden zu noch ein Bauwerk an, das auf drei Seiten
von dorischen Säulen umgeben war. Später wurde dies Ge-
bäude, sowie alles Anstofsende, wie schon oben erwähnt, stark
durch römische Umbauten verändert.
Nachdem wir so die Altis durchwandert haben, schreiten
wir wieder westlich dem Eingange zu, verlassen sie durch das
Prozessionsthor (T) und gehen zu der langgestreckten Halle
zwischen „byzantinischer Kirche" und Löonidalon- Hier
machen wir kehrt. Überblicken wir dann, mit dem Gesicht
gegen Osten gerichtet, die Altis, so bietet sie etwa den An-
blick, den uns Taf. 17, Fig. 2 verführt. Links der Kronos-
hügel und rechts der Zeustempel genügen, um uns sofort zu
orientieren. Rechts vom Zeustempel in der äufsersten Ecke vorn
erblicken wir das Prozessionsthor durch das wir im Geiste
noch einmal die heilige Stätte betreten: durch das Thor hin-
durch sehen wir die niedrige Teirassenmauer südlich vom
Zeustempel. Im Hintergründe ist die Echohalle, vor der sich
eine hohe Statue, die Nike des Paionios (Taf. 18, Fig_ 10) er-
hebt. Links vom Zeustempel sendet der Äeusaltar eine Rauch-
säule zum Himmel empor. Hinter ihm 1st die lerrasse der
Schatzhäuser sichtbar, Welche im Westen mit dem gewaltigen
Nischenbau der Exedra des Herodes abschliefst. Über den
Schatzhausern am Kronoshügel ist ein Heiligtum der Eileithyia,
vor der Terrasse befindet sich das Metroon. In gleicher Rjeh-
tung mit diesem, aber näher nach vorn ist das umfriedigte