Volltext: Einführung in die antike Kunst ([Textband])

im Römertunx. 
Griechen tums 
Bis zum Aufgehen des 
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die Sechzehn Ellen seines jährlichen Wachstums bezeichnen, 
auf das vielleicht auch dadurch hingedeutet ist, dafs die Klei- 
nen sich teilweise in der Bewegung des Steigens befinden. 
Links unten spielen drei mit einem Krokodil, in der Mitte 
zwei andere mit einem Ichneumon; die übrigen klettern an 
dem gewaltigen Körper umher, und zwar scheinen sie am 
rechten Beine und Arme mit Eifer emporzusteigen; der Oberste 
thront stolz mit ineinander geschlagenen Armen im Füllhorn, 
voll des erhebenden Gefühls, der höchste zu sein, während 
andere am Füllhorn und am linken Arm wieder vorsichtig 
sich hinablassen. Dies lustige Leben, das die Kolossalgestalt 
umspielt, stört nicht im mindesten den Eindruck der Majestät, 
den die gewaltige Erscheinung hervorruft. Die Kinder Sind 
zu klein, als dafs sie die Linien der grofsen Gestalt beein- 
trächtigen könnten, die in der Weichheit ihrer Form, dem 
iliefsenden Haupt- und Barthaar in schönster Weise das Bild 
eines gewaltigen, in Ägypten selbst aber nicht mehr stürmi- 
schen Flusses darstelltw). 
Arsinoeion auf Samothrake. (Taf. 22, Fig. 1). Ein 
Werk ptolemäischer Kunst ist auch der Rundbau der Arsinoe 
auf Samothrake. Diese Insel war im Altertum berühmt als 
Sitz eines hochheiligen Kultus, der einem Verein unterirdischer 
Gottheiten geweiht war, die allmählich zu Schutzmächten der 
See geworden waren. Die Insel hatte das Asylrecht, von dem 
auch Fürsten Gebrauch machten. Dankbare Verehrer der 
Gottheiten hatten die Stätte mit prachtvollen Gebäuden ge- 
schmückt, deren Überreste vor wenigen Jahren ausgegraben 
worden sind74). Unter diesen ragt der Rundbau hervor, wel- 
chen Arsinoe, des Ptolemäus I. Tochter, während ihrer ersten 
Ehe mit Lysimachos im Anfange des dritten Jahrhunderts hat 
errichten lassen. Das Arsinoeion ist auf einem vollständig 
runden Grundrifs von I9 m Durchmesser aus weifsem Marmor 
erbaut. Es besteht aus drei Teilen: Unterbau, Oberbau und 
Dach. Die Höhe des aus Quadern aufgeführten Unterhaus 
läfst sich nicht genau bestimmen. Vermutlich lief am Sockel 
desselben, so wie oben ein leichtes Gesims hin. Nach Westen 
zu war eine Thür angebracht. Den Oberbau bilden 44 Vier- 
eckige Pfeiler mit dorischen Anten, denen nach innen korin- 
thische Halbsäulen vorgelegt waren. Die Zwischenräume 
zwischen den Pfeilern waren unten mit Marmor-platten ausge- 
füllt. Das Gebälk war dorisch; aber Triglyphen befanden 
sich nur über den Pfeilern. Das kegelförmige Dach fand 
wahrscheinlich seinen Abschlufs in einem noch vorhandenen 
marmornen Hohlkegel, der eine eherne Figur trug. Wie der 
innere Raum erleuchtet wurde, ist noch nicht sicher gestellt,
	        
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