Kall-
Bis zum
pelopolmlmesischen Krieges.
Ende des
103
übrigen ist sie aber insofern von beson
die feineren Züge genauer wiedergiebt, (iiieäiliilcindveditgiäiitsueii:
manches gewissermaßen in abgekürzter Form zeigt, Auf Grund
dieser beiden Bilder haben wir uns die Athene Parthenes vor-
zustellen als eine ruhig stehende, würdevolle, mit deppeitem
lang herabreichendem Chiton bekleidete Frauengestalt mii
einem eigenartigen Panzer über der Brust und einem engam
liegenden Helme auf dem rundlichen Haupte. Der Chiton ist
wie meist bei jungfrauen, ärmellos: er fliefst in natürlichen
Falten herab und ist auf der rechten Seite offen. Wo die
Rander in freiem Zickzack aufeinander stofsen, bildet sich ein
reicherer Faltenwurf. Die Falten vor dein (rechtenl Standbein
fallen steil herab und stauehen sich blofs unten auf dem zum
Vorschein kommenden Fufse. Das linke Bein ist etwas gebe-
gen und seitlich gestellt, über dein vorragenden Kniee glätten
sich daher die Falten, während unten das Gewand steil aiif-
StöfSt, da naturgemäfs der Fufs des Spielbeines etwas zurück-
gezogen ist. Der Überschlag des Chiton fällt bis auf die
Oberschenkel herab; über den Hüften wird das Gewand zu-
sammengehalten durch eine als Gürtel dienende Schlange
deren beide Enden vorn in einer Schleife zusammenlaufen,
Uber Brust und Schultern trägt sie die Ägis in Form eines
kragenartigen Panzers, der mit Drachenschuppen besetzt und
mit Schlangen umsäumt ist; in der Mitte desselben befindet
sich das furchtbare, schlangenhaarige Haupt der Gorgo Me-
dusa, dessen Anblick alles Sterbliche in Stein verwandelt (s. Taf.
23, Fig. 9). Ihren Hals schmückt ein Perlenhalsband. Der
Kopf, von dem sich vorn einige Locken auf die Brust herab-
Schlängßln, Zeigt auffallend breite Formen wie sie in der That
der Parthenos eigen gewesen zu sein scheinen das Gesicht ist
voll heiterer Milde. Bedeckt ist der Kopf mit einem aiifser-
Ofdölltlldl relch verzierten, enganschliefsenden, runden attischen
Helm, der bel Flg- 4 oben einen Sphinx und rechts und links
je einen Greifen trägt. Wohl richtiger zeigt Fig. 3 statt der
Greifen zwei Flügelpferde und über jedem der drei Tiere einen
Helmbusch. Andre Tiere belebten andre Teile des Helmes
auch die Eule war nicht vergessen 50). An {der linken Seitg
steht aufrecht ein reichgeschmückter Schild, den die Göttin
am obern Rand mit der Hand berührt, während Zwischen
Arm und Schulter der Speer lehnt, den eine wie zufälli um
ihn geringelte Schlange der Ägis festhält. Zwischen Sgchild
und Chiton erhebt sich die Schlange, die, ein Sinnbild des
alten, erdgeborenen Königs Erechtheus und somit auch des
attischen Volkes, im Heiligtum der Polias zugleich mit dieser
verehrt wurde. Auf der Rechten endlich trägt die Göttin eine