KEIL
Bis zum Ende des peloponnesischen Krieges.
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genden mit zu Rate ziehen, wenn wir uns die Akropolis ver-
gegenwärtigen wollen.
Die Akropolis zu Athen. In der Mitte der Stadt erhob
sich steil, innerhalb des Pelasgikonsi"), eines heiligen, um-
mauerten Raumes, der alte, sagenumwobene Burgfelsen, die
Akropolis, bis zu einer Höhe von etwa 150 m. Auf drei
Seiten von Natur abschüssig, war sie geeignet, bei feindlichen
Überfällen einen Schutz zu bieten und zugleich einen sicheren
Aufbewahrungsort für die Heiligtümer und Schätze des Staates.
Die natürliche Festigkeit hatte man, besonders auf Kimons
Veranlassung"), durch hohe, starke Mauern verstärkt, durch
welche nur auf der minder steilen Westseite ein Zugang zur
Burg führte. Das Plateau, teilweise durch Auffüllung erweitert,
hob sich ein wenig von Westen nach Osten und mafs in der
Länge 275 m und an der breitesten Stelle etwa 140 m. Diese
Fläche war bedeckt mit den ehrwürdigsten Heiligtümern und
Weihgeschenken.
Bevor wir diese näher betrachten, wollen wir uns mit
Hilfe des Planes Taf. 13 Fig. 9 zunächst oberflächlich urn-
sehen. Wir folgen dabei anfangs den eingezeichneten Ziffern
und wandern zunächst von Südosten aus um die Burg herum.
Freilich giebt unser Bild nicht genau den Zustand der Burg
zu Perikles' Zeit wieder, sondern es sind spätere Veränderun-
gen mit eingezeichnet. Bei 1 lag in den Felsen hineingebaut
das grofse Theater des Dionysos, an das sich nördlich eine
Grotte (2) anschlofs, die mit einem choragischen Denkmale
geziert war. Der Raum nach Westen zu (3) war dem Askle-
pios heilig. Hier fanden sich zwei Tempel und eine Säulen-
halle. Diesen schlossen sich an bei 4 Tempel der Themis,
der Isis, der Aphrodite Pandemos, bei 6 der Ge Kurotrophos
und der Demeter Chloe. Südlich von diesen Heiligtümer-n
führte eine grofse Säulenhalle (5) vom Dionysostheater zu
dem erst im zweiten Jahrhundert nach Chr. von Hergdgg
Atticus erbauten Odeion Von hier aus suchen wir den
im Westen befindlichen Zugang zur Burg zu gewinnen. Zn-
nächst trelfen wir bei 8 auf ein Thor, das durch Bastionen
rechts und links gedeckt ist. Geradeaus führt der Weg empor
Zu dem Prunkthore der Burg, den Propyläen. Noch außer-
halb derselben zweigt sich rechts ein Nebenweg ab, wacher
nach dem auf dem Mauervorsprung stehenden, uns bekannten
Tempel (9) der Nike Apteros (S. 71) führt. Der Hauptweg
aber geht geradeaus zu den Propyläen Dufchschreiten
Wir diese, so sehen wir jenseits derselben rechts (11) den
Altar der Athene Hygieia; links vor uns ist die Stelle
WO einst das Bild der „grofsen ehernen" Athene Stand, die
Menge, Antike Kunst. 2. Aull. 6