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auf, in seine Hand wieder ein Stück Landschaft zu
nehmen, wie er es ehemals gethan hat. Jetzt
amüsiert er sich, die Landschaft zu zerkrümeln und
sie mir zu Staub verpulvert zu zeigen.
Seine ganze Vergangenheit ruft ihm die Worte
zu: arbeite breit, arbeite mächtig, arbeite lebendig!
Mich überkommt ein Bedenken. Die Über-
schrift dieses Kapitels ist recht hart, ich bin ge-
zwungen, heute vielleicht zu streng über Künstler
zu urteilen, die ich liebe und bewundere. Ein ein-
facher Vorfall soll mich entschuldigen.
Nachdem ich meinen Artikel über Manet ver-
öffentlicht hatte, traf ich einen Freund, dem ich den
Eindruck der soeben besprochenen Bilder ganz
frank mitteilte.
„Sage das nur nicht öffentlich", rief er. „Du
schlägst Deine Brüder; man muss sich als Clique
zusammenthun, und, wie es auch sei, seine Partei
verteidigen. Du erhebst das Banner der Persönlich-
keit; lobe alle persönlichen Künstler und müsstest
Du auch lügen . .
Darum habe ich mich beeilt, diese Zeilen zu
schreiben.