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ein Atem der Erde. Eine, höchstens zwei Figuren,
dann einige grosse Terrainlinien und damit lag das
Feld, das Land offen vor Einem, in seiner wahren
Poesie, in jener Poesie, die aus nichts als Realität
gemacht war.
Aber ich spreche als Dichter und die Maler
lieben das nicht.
Wenn vom nmetier" gesprochen sein muss, so
möchte ich hinzufügen, dass die Malweise Millets
fett und solide war, und die verschiedenen Flecken
eine grosse Kraft und Richtigkeit hatten. Der
Künstler ging mit dem Vollenden einfacher Stücke
vor wie alle wahrhaft guten Maler.
Dieses Jahr fand ich eine weiche und un-
bestimmte Malerei. Man möchte sagen, der Künstler
hat auf Löschpapier gemalt, und das Öl hat sich
ausgedehnt. Die Gegenstände in den Hintergründen
scheinen sich zu erdrücken. Das ist wie eine
Malerei in Wachsfarben, die man erhitzt hat
deren verschiedene Tinten ineinanderflossen.
und
Ich
fühle
keine
Realität
in
dieser
Landschaft.
Wir sind am Ende eines Dorfs und plötzlich er-
weitert sich der Horizont. Ein Baum steigt allein
in dieser Unendlichkeit auf. Hinter diesem Baum
errät man die weite Luft. Doch wiederhole ich es,
die Malerei ermangelt der Kraft und Einfachheit,
die Töne löschen sich aus und verwischen sich und
mit
einem
Mal
wird
der
Himmel
klein
und
der
Baum
scheint
an
den
Wolken
Zu
kleben.