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da
Ich stelle Courbet und Millet auf die Seite,
ich ihnen eine besondere Studie widmen möchte.
Ich gestehe, das Bild, das mich am längsten
zum Verweilen veranlasst hat, ist die „Camille"
von Monet. Eine energische und lebendige Malerei.
Ich war rasch durch die kalten, leeren Säle ge-
kommen, müde davon, dass ich kein neues Talent
entdeckt hatte, da sah ich diese junge Frau, die
ihr langes Kleid schleppt und sich in die Mauer
vertieft, als gäbe es ein Loch. Ihr könnt nicht
glauben, wie angenehm es ist, ein wenig bewundern
Zu können, wenn man davon müde ist, dass man
gelacht und die Nase gerümpft hat.
Ich kenne Monet nicht, ich glaube selbst, dass
ich früher nie eins seiner Bilder aufmerksam be-
trachtet hatte. Es scheint mir dennoch, dass ich
einer von seinen alten Freunden sein muss. Und
Das deshalb, weil sein Gemälde mir eine Geschichte
V0n Energie und Wahrheit erzählt.
Nun ja, das ist ein Temperament, ein! Mann
in der Menge dieser Eunuchen. Seht die Nachbar-
bilder an und ihr werdet bemerken, wie jammer-
voll sie neben diesem auf die Natur geöffneten
Fenster sind. Hier ist mehr als ein Realist, hier
ist ein feinfühlender und starker Interpret, der jede
Einzelheit wiederzugeben verstand, ohne ins Trockene
Zu verfallen.