Die
Realisten
des
Salons.
Am
Mai.
Verzweifelt wäre ich, wenn meine Leser wäh-
rend eines Augenblicks dächten, ich sei hier der
Fahnenträger einer Schule. Es hiesse mich schlecht
verstehen, wenn man aus mir einen Fanatiker des Rea-
lismus machen würde, der einer Partei eingeordnet ist.
Ich gehöre zu meiner Partei, zur Partei des
Lebens und der Wahrheit, das ist alles. Ich habe
einige Ähnlichkeit mit Diogenes, der einen Menschen
suchte; ich suche in der Kunst ebenfalls Menschen,
neue und mächtige Temperamente.
Ich pfeife auf den Realismus, insofern, als
dies Wort nichts recht Bestimmtes für mich vor-
stellt. Wenn ihr unter diesem Ausdruck die Not-
wendigkeit versteht, die für die Maler existiert,
die wahre Natur anzusehen und wiederzugeben,
dann ist es kein Zweifel, dass alle Künstler Realisten
sein müssen. Träume malen ist ein Spiel der
Kinder und Frauen; die Männer haben die Auf-
gabe, die Realität zu malen.
Sie nehmen die Natur und geben sie wieder,
geben sie wieder, indem sie sie durch ihre indi-