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pudert hätte, so wäre das Mädchen möglich ge-
wesen. Es ist auch eine Katze auf dem Bilde, die
das Publikum recht ergötzt hat. Diese Katze ist
wirklich hochkomisch, und, nicht wahr, man musste
verrückt sein, um eine Katze in dieses Bild zu
bringen. Eine Katze, stellt euch das vor, eine
schwarze Katze, was noch mehr ist. Das ist hoch-
komisch! Meine armen Mitbürger, gesteht doch
ein, dass euer „Geist" wohlfeil ist.
Aber das Werk, das ich noch vorziehe, ist doch
der „Pfeifer", der dieses Jahr refüsiert worden ist.
Auf einem leuchtenden grauen Grunde hebt sich
der junge Musiker ab, in Dienstuniform, mit rotem
Beinkleid und Käppi. Er bläst sein Instrument,
von vorne gesehen. Ich habe gesagt, dass das
Talent Manets aus Richtigkeit und Einfachheit ge-
macht ist, besonders deswegen habe ich es gesagt,
weil ich mich des Eindrucks erinnerte, den diese
Leinwand auf mich machte. Ich glaube nicht, dass
es möglich ist, eine so mächtige Wirkung mit weniger
komplizierten Mitteln zu erlangen.
Das Temperament Manets hat etwas Be-
stimmtes, er nimmt in der Malerei das einzelne Stück
in Angriff, er zeichnet rasch die Gesichter, schreckt
nicht vor dem Ungestüm der Natur zurück, giebt
in der richtigen Valeur die verschiedenen Gegen-
stände, von denen sich der eine gegen den andern
absetzt. Sein ganzes Wesen bringt ihn dazu,
fleckenweise zu sehen, in energischen Stücken;