64
ä
In diesem Atelier habe ich vollständig Manet
begriffen. Ich hatte ihn instinktiv geliebt; seitdem
habe ich sein Talent durchdrungen und werde ver-
suchen, es zu analysieren. lm Salon schrieen seine
Bilder unter dem scharfen Licht inmitten der spott-
schlechten Bilder, die man um sie herum gehängt
hatte. Ich sah sie endlich, wie jedes Bild gesehen
werden sollte, an dem Orte, wo sie gemalt waren.
Das Talent Manets besteht aus Einfachheit und
Richtigkeit. Ohne Zweifel, vor der unwahrschein-
lichen Natur, an welche einige meiner Kritiker-
Kollegen glauben, wird er sich entschlossen haben,
die Wirklichkeit zu befragen; er wird jede erworbene
Wissenschaft, jede alte Erfahrung abgelehnt haben
und die Kunst am Anfang, das heisst bei der ge-
nauen Beobachtung der Gegenstände wieder haben
ergreifen wollen.
Er hat sich darum mutig einem Gegenstande
gegenübergestellt, er hat diesen Gegenstand in
grossen Flecken, in kräftigen Gegeneinandersetzungen
der Flecke gesehen; und er hat jede Sache so
gemalt wie er sie gesehen hat. Wer wagt hier
von kleinlichem Kalkül zu sprechen, wer wagt
dem gewissenhaften Künstler nachzusagen, dass er
sich über die Kunst und über sich selbst lustig
gemacht habe? Man müsste die Spötter bestrafen,
denn sie beleidigen einen Mann, der eine unserer
Grössen sein wird, und sie beleidigen ihn elend,
über ihn lachend, der sich nicht einmal herablässt,