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Und ich sage zu ihm: Tröste dich. Man hat
dich auf die Seite gesetzt und du verdienst es,
auf der Seite zu leben. Du denkst nicht wie alle
diese Leute, du malst nach deinem Herzen und
nach deinem Fleisch, du bist eine Persönlichkeit,
die sich geradezu bejaht. Deine Leinwände fühlen
sich nicht behaglich unter den Albernheiten und
Sentimentalitäten dieser Zeit; bleib' in deinem
Atelier; dort werde ich dich suchen und bewundern.
Ich werde mich so bestimmt wie möglich über
Manet aussprechen. Ich will durchaus, dass es
keine Missverständnisse zwischen dem Publikum
und mir giebt. Ich gebe jetzt nicht und niemals
zu, dass die Jury das Recht gehabt habe, der
Menge den Anblick einer der lebendigsten Indi-
vidualitäten unserer Epoche zu verwehren. Da meine
Sympathieen ausserhalb des Salons sind, so werde
ich erst eintreten, nachdem ich draussen meinem
Bedürfnisse, Bewunderung zu zollen, Genugthuung
gegeben habe.
Es scheint, dass ich der Erste bin, der ohne
Umschweife Manet lobt. Das kommt, weil ich mir
nichts aus all den Boudoirmalereien mache, aus
diesen kolorierten Bildern, aus diesen elenden
Leinwänden, in denen ich nichts Lebendiges finde.
Ich habe schon erklärt, dass lediglich das Tem-
perament mich interessiert.
Man hält mich auf der Strasse auf und fragt
mich: Nicht wahr, das ist nicht ernst zu nehmen?