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sie sich: da ist ein armer Teufel ganz entmutigt,
er hält seinen Ekel zurück, um den Anstand zu
wahren, den er dem Publikum schuldet?
Niemals habe ich einen solchen Haufen von Mittel-
mässigkeiten beisammen gesehen. Es
tausend Gemälde da und keine zehn
sind zwei-
Menschen.
Von
diesen
zweitausend Gemälden reden zwölf oder
fünfzehn zu euch eine menschliche Sprache; die
anderen erzählen euch fade Geschichten von Par-
fümeuren. Bin ich zu streng?
was die Anderen leise denken.
Ich
sage
Illll"
laut,
Ich leugne wenigstens nicht unsere Epoche.
Ich habe Zutrauen zu ihr, ich weiss, dass sie sucht
und arbeitet. Wir sind in einer Zeit von Kämpfen
und Fiebern, wir haben unsere Talente und unsere
Genies. Aber ich will nicht, dass man die Mittel-
mässigen und die Kräftigen verwechselt und glaube,
dass es gut ist, nicht die Nachsicht zu haben, die
für jeden ein Lob hat und dadurch Keinen aus-
zeichnet.
Unsere Epoche ist folgendermassen: Wir sind
civilisiert, haben Boudoirs und Salons. Der Putz
aus Gips ist gut für die kleinen Leute, Gemälde sind
für die Wände der Reichen. Und da ist eine ganze
Korporation von Arbeitern geschaffen worden, die
die Aufgaben beenden, die von den Maurern an-
gefangen sind. Man braucht viele Maler, wie ihr
euch wohl versichert halten könnt, und muss sie
verzärtelt aufziehen, in Masse. Und man giebt