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Gaumen
setzte.
und
das
Auge
angenehmere
Nahrung
VOT-
Da kamen die Lamentationen der alten Köchin,
der Akademie: sie halfen nicht. Man nahm ihr die
Pfanne ab, in der sie zwei oder drei Generationen
von Künstlern geschmort hatte. Man vertraute die
Besorgung des Amtes anderen Bratenverderbern an. K
ä"
Hier zeigt sich nun die praktische Auffassung,
welche wir von der Freiheit und von der Gerechtigkeit
haben. Da die Künstler sich über die Clique der
Akademie aufhielten, wurde der Beschluss gefasst,
sie sollten sich selbst eine Jury wählen; dann würden
sie sich nicht beklagen können, falls auch diese zu
streng und persönlich wäre. So ward beschlossen.
Nun redet ihr euch vielleicht ein, dass alle
Maler und alle Bildhauer, alle Kupferstecher und
alle Architekten zu dieser Wahl zugelassen wurden?
Man würde Frankreich mit zu blinder Liebe lieben,
wenn man das glaubte. Die Wahrheit ist traurig,
doch habe ich die Pflicht, mitzuteilen, dass nur Die-
jenigen die Jury ernennen dürfen, die gerade die
Jury nicht brauchen. Du und ich, die wir eine oder
zwei Medaillen in der Tasche haben, wir dürfen Den
oder Den wählen, der uns im übrigen einerlei ist,
denn er hat nicht das Recht, unsere schon an sich
aufgenommenen Bilder zu beanstanden. Aber der
arme Teufel, der fünf oder sechs Jahre hindurch
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