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banden sein, der Wind wird dann die Blätter des
„Evenement" verweht haben und man wird mich
für Dinge verantwortlich machen, die ich nicht ge-
sagt habe, rnir Dummheiten in den Mund schieben,
die ich nie formulierte. Das will ich nicht; und
darum vereinige ich die Artikel, die ich im „Evene-
ment" unter dem Pseudonym Claude veröifentlichte.
Ich hege den Wunsch, mein "Salon" solle wenigstens
bleiben wie er ist und so, wie das Publikum selbst
ihn gewollt hatte.
Es sind die befleckten, die abgerissenen Seiten
einer Studie, die ich nicht vollenden konnte. Ich
gebe sie für das aus was sie sind, als Bruchstücke
einer Analyse und Kritik; es ist kein Werk, das
ich dem Leser biete, es sind in gewissem Sinne
nur Prozessakten.
Die Geschichte ist ausgezeichnet, mein Freund.
Für nichts in der Welt würde ich diese Blättchen
vernichten. In sich können sie nicht viel, doch
sind sie der Prüfstein gewesen, an dem ich das
Publikum kennen lernte. Jetzt wissen wir, wie
unpopulär unsere lieben Gedanken sind!
Und dann gefällt es mir auch noch, ein zweites
Mal meine Ideen auszubreiten. Ich glaube an sie,
ich weiss, dass ich in einigen Jahren mit meinen
Ideen recht haben werde. Ich fürchte nicht, dass
man sie mir später ins Gesicht wirft.
Paris, den 20. Mai 1866.
Emile
Zola.