Mein
Salon.
An
meinen
Freund
Paul
Cäzanne.
Ich empfinde eine tiefe Freude, mein Freund,
indem ich mich mit Dir allein unterhalte. Du kannst
Dir nicht denken, wie viel ich während des Streites
gelitten habe, den ich mit der Menge, mit Unbe-
kannten ausfocht. Ich fühlte mich so wenig begriffen,
ich erriet so viel Hass um mich, dass mich oft die
Entmutigung die Feder aus der Hand verlieren liess.
Heute kann ich mir das wollüstige Vergnügen
bereiten, eins von den intimen Gesprächen mit Dir
zu führen, die wir seit zehn Jahren halten. Für
Dich allein schreibe ich diese Zeilen. Ich weiss,
Du wirst sie mit Deinem Herzen lesen und mich
morgen noch inniger lieben.
Denke, wir sind allein irgendwo fern vom
Kampfe und sprechen mit einander als alte Freunde,
die sich bis ins tiefste Herz kennen und sich mit
einem Blick verständigen können.
Wir unterhalten uns seit zehn Jahren von Kunst
und Litteratur. Oft haben wir zusammen gewohnt
und oft ist der Morgen gekommen, weisst Du es