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keiten
für
ein
Kunstwerk
ist
unendlich
sie
ist
so gross wie die Zahl der Individuen." Er hasste
demgemäss alle allgemeinen Regeln. Oder: „Kunst-
werke gehen aus der Person hervor wie die Galle
aus der Leber." Oder: ihm wären alle Kunstwerke
ungefähr in gleichem Maasse interessant, sobald
sie der Ausdruck von Individualitäten wären (so weit
konnte in Zola der Doctrinär gehenl). Einen präch-
tigen Gegensatz führte er aus zwischen „faire de
PArt" und „faire de la Vie (im Deutschen nicht so
prägnant wiederzugeben)"; und er sagte, das Wort
"Kunst" hasse er, indem es in ihm die Vorstellung
von Arrangements wecke.
Er sagte selbst, jeder Künstler solle ein Wort
sagen, das gestern noch unbekannt war und nützte
auch durch solchen Ausspruch vielleicht immer
noch mehr als dass er schadete.
Er geht bei vielen Anlässen ins Extreme: nicht
der älteste Romantiker hätte ein leidenschaftlicheres
Verlangen nach Kontrasten gezeigt als Zola, da er,
von der Hellmalerei des Salons von 1896 zurück-
gekommen, sich nach Rauheiten und Dunkelheit
sehnte.
Dieser
das
Excessive
Hebende
Kritiker
wollte
dennoch in seiner Kritik „je dis ce qui est" sagen.
Der Tainesche Ausspruch: „Menschen mit be-
sondern Fähigkeiten soll die Kritik physiologisch