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die Zola unter der Voraussetzung von neuen Er-
scheinungen kommentierte, so ausgezeichnet, dass
die Meinung sich entwickeln konnte, Zola habe
dies Wort im Hinblick auf Manet geschaffen.
Dem ist nicht so; der Ausspruch erscheint
vielmehr in Zolas Schriften, schon ehe er Kunst-
kritiken verfasste. Zuerst erschien er in der Be-
sprechung eines von dem Sozialisten Proudhon ver-
fassten utopistischen Werkes, das zweite Mal in
einem Essai über Taine.
In einem das Zauberbild einer zukünftigen
Stadt vorführenden Buche hattejProudhon den
Künstlern in ihr die Rolle zugedacht, dass sie die
Menschen belehren und ihnen zu Diensten sein
sollten. Hiergegen wendete sich Zola. Er erwiderte,
es sei irrig, die Aufgabe von Kunstwerken darin
zu erblicken, dass eine verklärte Vorstellung von
der Natur und von uns zu Gunsten einer Vervoll-
kommnung der Menschen gegeben werde. Nicht
dann ersteige die Kunst den Gipfel, wenn ein
Kunstwerk das Erzeugnis einer ganzen Epoche sei,
in der Plastik Ägyptens, im Kirchenbau des Mittel-
alters, nur dann, wenn ein Kunstwerk persönlich
sei. Es gäbe eine Kunst der Nationen, doch Zola
zöge ihr die Kunst der Individuen vor, nur diese
zerreisse ihm das Herz. Nur ein solches Kunst-
werk lebe für ihn, das eine Originalität habe. Einen
Menschen müsse er in einem Kunstwerk wieder-
finden, sonst lasse ihn das Kunstwerk kalt. Proudhon,