10
ebenfalls Paris darstellen zu sehen, während er
nicht ganz mit ihm zufrieden ist, sobald er nach
Spanien schweift. Es ist nur eine Nuance, doch
ist sie sichtbar. Man wird indes erst in einem
gewissen Alter ein Kunstfreund. Erst jenseits der
Parteianschauungen erreicht man die Ruhe, die
Leerheit der Programme trotz ihrer Vorzüge
ihre Leerheiten einzusehen. Auch wenn Zola
nicht ein Romancier, wenn er einfach ein junger
Kunstkritiker gewesen wäre, wiirde er einen solchen
oder einen andern Fehler begangen haben. Die
Malerei gerade des Bildes der „spanischen Tänzerin"
ist wunderbar (weit schöner als die der „pariser
Strassensängerinßä
Von diesem Irrtum abgesehen man findet
ihn in Zolas Vorrede zum Katalog der Manet-
ausstellung von 1884 bereits ausgelöscht ist
Zolas Darlegung von Manets Kunst unglaublich gut.
Das Talent des Schriftstellers feiert hier
Triumphe. Nie ist eine Malerei besser auseinander-
gelegt worden. Zola führt alle Momente vor, durch
welche sich Manets Malerei von anderen Malereien
unterscheidet. Er giebt den allgemeinen Eindruck
der Manetschen Bilder wieder, ihre Besonderheiten,
ihren Reiz. Er schildert objektiv, bewunderungs-
würdig. Man muss staunen, wie er das Wort "zarte
Richtigkeit" angewendet hat. Mit keinem konnte
Manets Anschauung adäquater bezeichnet werden.
In überzeugender Weise setzt Zola auseinander,