es würde einem der für Paris typischen Journa-
listen in Zolas damaligem Alter nicht entfahren sein.
Selbst wenn einem der Chroniqueure der Einfall
gekommen wäre, würde er ihm eine seichtere,
eine pariserischere Fassung gegeben haben. Zola
wirkt zu einfach, als dass er sich mit einem pariser
Journalisten verwechseln liesse, er richtet sich vor
unsern Augen in einer gargantuesken Massigkeit
auf und steht riesig neben seinen Kollegen.
Als er über Manet schrieb, war er ein
Romancier von sechsnndzwanzig Jahren, der sich
einem dreiunddreissigjährigen Maler in dem Sinne
näherte, dass der Maler einen Erfolg noch nicht ge-
habt hatte und der Romancier sich in Manchem
ihm ähnlich fand.
Zola sprach von Manet „de pair", definierte
ihn richtig, wenn auch mit dem Nebentone: „un-
gefähr bin ich der Erste, der Manet lobt."
Durch diesen Nebenton kommt es, dass die
Manetaufsätze, anstatt einem Denkmal für einen
Künstler zu gleichen, etwas Unruhvolleres sind, ein
Kampffeld für die Diskussion.
Zola nahm Manet in seine Hände. Er liebt
Manets Bild der „spanischen Tänzerin" weniger
als Manets Bild der „pariser Strassensängerin":
weil er ein Schriftsteller ist, der Paris darstellt und
weil er deshalb entzückt ist, einen Malerkollegen