Volltext: Malerei

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neue Weg machl uns Furcht, wir ahnen unbekannte 
Abgründe, weigern uns, vorwärts zu gehen. Wir 
brauchen stets denselben Horizont; wir lachen oder 
ärgern uns über Dinge, die wir nicht kennen. Des- 
halb nehmen wir gerne die sanft geglätteten Kühn- 
heiten an und weisen heftig zurück, was uns in 
unseren Gewohnheiten stört. Sobald eine Persön- 
lichkeit sich zeigt, übermannen uns Misstrauen und 
Schrecken, und wir werden dann wie scheue Pferde, 
die sich vor einem Baum, der quer auf dem Wege 
liegt, bäumen, weil sie die Natur und Ursache 
dieses Schauspiels sich nicht erklären können und 
auch nicht zu erklären suchen. 
Das ist nur eine Sache der Gewohnheit. Da- 
durch, dass man das Hindernis sieht, nehmen die 
Angst und das Misstrauen ab. Denn immer giebt 
es einen gefälligen Passanten, der uns ob unseres 
Zorns beschämt und uns unsere Furcht erklärt. 
Ich wünsche einfach die bescheidene Rolle dieses 
Passanten bei den scheuen Personen zu spielen, 
welche durch die Kunst Manets zum Entsetzen ge- 
bracht zu werden pflegen. Der Künstler fängt an, 
seines Berufs als Vogelscheuche überdrüssig zu 
werden, er fühlt trotz seiner Standhaftigkeit, wie 
die Kräfte ihn gegenüber der öffentlichen Aufregung 
verlassen. Es ist Zeit, dass die Menge näher 
kommt und sich davon überzeugt, dass ihre Angst 
lächerlich war. 
Übrigens braucht er nur zu warten. Die
	        
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