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bet eingestellt hat. Ein Schriftsteller erzählte
mir jüngst, dass er, als er das Unglück gehabt
hatte, in einer Versammlung zu sagen, dass ihm
das Talent von Decamps nicht gerade missfiele,
einmal mitleidslos an die Luft gesetzt worden sei;
denn das Lachen steckt an und Paris wacht dann
eines Morgens mit einem neuen Spielzeug auf.
Und dann wird getobt. Das Publikum ist selig,
es kann an einem neuen Knochen nagen, und ein
ganzes Heer giebt es, in dessen Interesse es liegt,
die Heiterkeit der Menge aufrecht zu erhalten, und
schön hält es sie aufrecht! Die Karikaturenzeichner
bemächtigen sich des Mannes und seiner Werke;
die Feuilletonisten lachen lauter als die unbesoldeten
Spassmacher. Nicht die mindeste Überzeugung,
nicht die kleinste Rücksicht auf die Wahrheit ist
in ihnen. Die gewichtige Kunst langweilt; sie muss
ein bisschen belustigender gemacht werden, ein Bild
im Salon muss dazu herhalten, man muss ein Bild
ins Lächerliche ziehen. Natürlich nimmt man dazu
das seltsamste Werk die reife Frucht einer
neuen Persönlichkeit.
Gehen wir auf das Werk ein, das die Ursache
des Lachens und der Spöttereien bildet, so sehen
wir, dass der mehr oder weniger seltsame Anblick
des Werkes es allein ist, der diese tolle Heiterkeit
hat entstehen lassen. Irgend eine Pose hat die
Komik geboren, irgend eine Farbe hat bis zu
Thränen lachen lassen, irgend eine Linie hat über