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geraten und erröten und die Augen niederschlagen,
weil sie beschämt über sich selbst sind. Ich bin
sicher, dass Edouard Manet wunderliche Betrach-
tungen über die Verlegenheiten angestellt haben
wird, in die plötzlich einige Leute seiner Bekannt-
schaft gerieten.
Die ganze Geschichte der Unpopularität des
Künstlers ist hierdurch erklärt. Ich mache mich
anheischig, leicht die Erklärung für das Lachen der
einen und die Feigheit der anderen zu finden.
Wenn die Menge lacht, so geschieht es fast
immer um ein Nichts. Seht, wie es im Theater
zugeht: ein Schauspieler lässt sich hinfallen, und
der ganze Saal wird von einer krampfhaften Heiter-
keit geschüttelt. Morgen noch werden die Zuschauer
in der Erinnerung an diesen Fall lachen. Setzt
zehn Personen von genügender Klugheit vor ein
Bild von neuem und originalem Aussehen und diese
Personen, die zusammen zehn sind, werden nur
noch ein grosses Kind sein. Sie werden sich mit
mit den Ellenbogen stossen, das Werk auf die
komischste Weise von der Welt erläutern; Laffen
werden, hintereinander gereiht, dazu kommen und
die Gruppe vergrössern. Bald wird ein Teufels-
lärm sein, ein Anfall von dummer Verrücktheit bei
allen. Ich eriinde nichts. Die Kunstgeschichte
unserer Zeit beweist, dass solch eine Gruppe von
Laffen und blinden Spassmachern sich vor den
ersten Bildern von Decamps, Delacroix und Cour-
Zola, "Illalerei". 10