144
Man neigt ersichtlich dahin, ihn zu acceptieren,
und ich hoffe, dass das bald eine vollzogene That-
sache sein wird.
Unter seinen Kollegen giebt es noch die Blinden,
welche lachen, ohne zu verstehen, weil sie die
Andern lachen sehen. Aber die wahrhaften Künstler
haben von Edouard Manet immer gesagt, Jdass er
die grossen Qualitäten eines Malers habe. Sie
haben nur ihrem eigenen Temperament gemäss
diejenigen Einschränkungen gemacht, die sie machen
mussten. Wenn man ihnen eine Schuld aufladen
kann, so ist es allein die, dass sie geduldet haben,
dass einer ihrer Kameraden, der voll Verdienst
und Aufrichtigkeit war, auf die unwürdigste Weise
verhöhnt worden ist. Da sie klar. sehen, da sie als
Maler sich von den Absichten des neuen Malers
Rechenschaft ablegen konnten, so hatten sie nach
meiner Auffassung die Pflicht, der Menge Schweigen
zu gebieten. Ich hatte immer noch gehofft, dass
einer von ihnen aufstehen und die Wahrheit über
Manet sagen würde. Aber in diesem Lande, in dem
man sonst leichtsinnig und mutig ist, hat man eine
Riesenfurcht davor, sich lächerlich zu machen.
Wenn in einer öffentlichen Versammlung sich drei
Personen über jemanden lustig machen, so fangen
alle Anwesenden zu lachen an, und wenn Leute
dabei sind, die geneigt wären, das arme Opfer der
Spötter zu verteidigen, so lachen sie halb mit, wenn
sie auch zugleich in die unbehaglichste Stimmung