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originale Seltsamkeit der "Olympia" hin, und will
den „Pfeif_e_r" nicht und auch nicht den "tragischen
Schauspieler", welche zwei Bilder, obwohl sie die
ganze Persönlichkeit des Künstlers enthalten, sie
doch nicht so laut aussprechen wie seine früheren.
Der „tragische Schauspieler", ein Porträt Rouvieres
als Hamlet, trägt ein schwarzes Kostüm, das wunder-
bar ausgeführt ist. Selten sah ich solche Feinheiten
des Tones und ein derartiges Zuhausesein in der
Malerei nebeneinander gesetzter Stoffe von derselben
Farbe; ich ziehe aber den „Pfeifer" vor. Der ist
ein kleines Kerlchen, ein Regimentskind, das mit
allem Aufgebot seiner Lungenkraft sein Instru-
ment bläst. Einer unserer grossen modernen Land-
schafter hat von diesem Bilde gesagt, es wäre ein
Aushängeschild eines Uniformschneiders; ich bin
ganz seiner Ansicht, falls der grosse Maler damit
hat ausdrücken wollen, dass das Kostüm des jungen
Musikers mit der Einfachheit eines Strassenschildes
behandelt worden ist. Das Gelb der Tressen, das
Schwarzblau des Waffenrockes, das Rot in den
Hosen bildet auch hier nur breite Flecke. Und
die Vereinfachung, die aus dem hellen und richtigen
Sehen des Künstlers hervorgegangen ist, hat aus
dem Bilde ein blondes ganz naives Werk entstehen
lassen, das bis zur Grazie reizend, bis zur Rauheit
wahr ist.
Es bleiben noch vier Bilder zu erwähnen,
kaum trocken geworden sind; der „Raucher",
die
die