Volltext: Malerei

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mageren Schultern in einen dünnen wollenen Shawl, 
der die Farbe verloren hat, hüllt. Das Publikum 
hat sich, wie stets, davor gescheut, zu begreifen, 
was der Maler wollte. Es gab Leute, die in dem 
Bilde einen philosophischen Sinn suchten, und andere, 
die unzüchtig waren, waren geneigt, in ihm eine 
obscöne Absicht zu entdecken. I-lollah, schrei ihnen 
doch entgegen, lieber Meister, dass du nicht bist, 
wie sie denken, und dass für dich ein Bild ledig- 
lich ein einfacher Vorwand zur Analyse ist. Du 
brauchtest ein nacktes Wesen, und darum nahmst 
du Olympia, als erste, beste. Du brauchtest helle 
und leuchtende Flecke, darum brachtest du ein 
Bouquet an. Du brauchtest schwarze Flecke, des- 
halb setztest du eine Negerin in die Ecke und eine 
Katze. Was will das alles sagen! Du Weisst es 
nicht, ich auch nicht! Aber das weiss ich, ich, 
dass du mit bewundernswertem Erfolge ein echtes 
Malerwerk, das Werk eines grossen Malers voll- 
bracht hast; ich will damit sagen, dass es dir ge- 
lungen ist, energisch und in einer dir angehörigen 
Sprache die Wahrheiten des Lichts und des 
Schattens, die Wirklichkeit der Dinge und der 
Menschen zu übersetzen. 
Ich komme jetzt zu den letzten Werken, die 
das Publikum noch nicht kennt. Seht doch die 
Unbeständigkeit der menschlichen Dinge! Edouard 
Manet wurde im Salon zweimal angenommen und 
dann im Jahre 1866 refüsiert. Man nimmt die
	        
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