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des Tuileriengartens eine ganze Menge hundert
Personen vielleicht, die sich in der Sonne bewegen.
Jede Person nur als einfachen Flecken, kaum be-
stimmt, und die Details zu Linien und schwarzen
Punkten geworden. Wäre ich da gewesen, so hätte
ich den Liebhaber gebeten, sich in eine achtungs-
volle Entfernung zu begeben. Dann hätte er ge-
sehen, dass diese Flecke lebten, dass diese Menge
sprach, und dass dieses Bild eins der charakte-
ristischen des Künstlers sei, eines von denen, bei
denen er am meisten seinen Augen und seinem
Temperamente gefolgt ist.
Im Salon der Zurückgewiesenen hatte 1863
Edouard Manet drei Bilder. Ich weiss nicht, ob
deshalb, weil er verfolgt war jedenfalls aber
fand der Künstler diesesmal Verteidiger und sogar
Bewunderer. Allerdings war seine Ausstellung auch
im höchsten Grade bemerkenswert. Sie setzte sich
aus dem .,Frühstück im Grase", dem „Portrait
eines jungen Menschen im Kostüm des majo" und
dem „Portrait von Fräulein V . . . im Espada-Kostüm"
zusammen.
Letztere beiden Bilder fand man sehr brutal,
doch sehr kraftvoll und von seltener Fülle des Tons.
Nach meiner Meinung ist der Künstler bei ihnen
in höherem Grade Kolorist gewesen als er es ge-
wöhnlich ist. Die Malerei ist auch hier blond,
aber von einem falben, hervorbrechenden Blond.
Die Flecke sind fett und energisch und setzen