132
über die ganze Persönlichkeit des Künstlers zu
geben, Ich weiss nicht, ob ich übertreibe. Es ist
vollkommen wahr, dass „Lola de Valence" ein „bijou
rose et noir" ist. Der Künstler geht bereits nur
durch Flecke vor und seine Spanierin ist breit, mit
lebhaften Gegensätzen gemalt; die ganze Leinwand
von zwei Tinten bedeckt.
Das Bild, das ich unter den aufgeführten aber
vorziehe, ist die „Strassensängerin". Eine junge,
auf den Höhen des Pantheon wohlbekannte Person
tritt aus einer Schenke heraus, während sie Kirschen
isst, die sie aus einer Düte nimmt. Das ganze Werk
ist von einem sanften blonden Grau. Die Natur
scheint mir in diesem Bild mit der äussersten
Einfachheit und Genauigkeit zergliedert zu sein.
Ein derartiges Bild hat, von seinem Gegenstande
unabhängig, eine Erhabenheit, welche den Rahmen
erweitert; man fühlt darin die Erforschung der
Wahrheit, die gewissenhafte Arbeit, die ein Mann
leistet, der vor allem freimütig sagen will, was
er sieht.
Die beiden andern Bilder, das "spanische Ballet"
und die „Musik in den Tuilerien" waren es, bei
denen damals das Pulver explodierte. Ein auf-
geregter Amateur ging so weit, zu drohen, dass
er handgreiflich werden würde, wenn man die
„Musik in den Tuilerien" länger in dem Aus-
stellungssaal hängen liesse. Ich begreife den Zorn
dieses Liebhabers; denkt euch unter den Bäumen