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seines Ateliers und wiederholt es auf seiner Lein-
wand. Er strengt sich an, alles zu vergessen, was
er in den Museen studiert hat; er versucht, sich
nicht der Ratschläge zu entsinnen, die ihm der
Lehrer gab, und nicht der Werke, die er bisher
betrachtete. Nur noch eine specielle Persönlichkeit
ist am Platze, bedient von Organen, die auf eine
besondere Art begabt sind: und die Person über-
setzt die Natur auf ihre Art.
Der Künstler erhält so ein Werk, das sein
Fleisch und Blut ist. Sicherlich hängt dies Werk
mit der grossen Familie aller Werke zusammen,
es hat Geschwisterwerke unter den tausenden,
die bereits geschaffen wurden, es gleicht mehr oder
weniger einigen von ihnen. Aber es ist schön durch
eine eigene Schönheit, besser sage ich: es lebt
in einem persönlichen Pasein, die verschiedenen
Elemente, aus denen es sich zusammensetzt, die
vielleicht von hier und von da genommen sind,
treffen in einer Einheit von einem neuen Geschmacke
zusammen; und dies Ganze, das zum erstenmal
geschaffen ist, zeigt eine noch unbekannte Seite
des menschlichen Genies. Seitdem hat Edouard
Manet seinen Weg oder, um besser zu reden, sich
selber gefunden; er sah mit seinen Augen und
musste uns in jedem Bilde von nun an eine Über-
setzung der Natur in einer solchen Sprache geben,
die er im Innern seines Wesens gefunden hatte.
Und jetzt flehe ich den Leser an, der mir bis
Zola, "Malerei". 8