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Couture machen. Es giebt notwendigerweise füri
jeden Künstler eine Zeit des Tastens und Zögerns, i,
die mehr oder minder lange dauert, und es ist zu-
zugeben, dass jeder diese Periode im Atelier eines
Lehrers verbringen muss. Ich sehe darin nichts
vom Übel. Wenn die Ratschläge bisweilen das
Aufspringen der originalen Begabungen verschieben,
so verhindern sie es doch nicht; und man vergisst
diese Ratschläge früher oder später vollständig,
wenn man eine Individualität von einiger Gewalt ist.
Jedoch in dem Falle Manet sagt es mir zu, in
dieser langen und peinlichen Lehrzeit, die er durch-
gemacht hat, das Symptom der Originalität in der
That zu erblicken. Die Liste würde zu lang werden,
wenn ich hier alle die nennen wollte, die von ihren
Lehrern entmutigt worden sind und hernach Künstler
von grösstem Verdienst wurden. „du wirst nie
etwas werden," sagt der Lehrer und das bedeutet:
„ohne mich giebts nichts, und Du bist nicht ich".
Glücklich sind die, die von ihren Lehrern nicht
als ihre Kinder anerkannt werden! Sie sind eine
Rasse für sich, jeder von ihnen bringt sein Wort
zu dem grossen Satze, den die Menschheit schreibt
und der nie fertig werden wird. Für sie ist es
Bestimmung, Meister ihrerseits zu sein, Evgoisten,
fest und entschieden geartete Persönlichkeitenilfiykiw
Als er sich von den Vorschriften einer Natur,
die von der seinigen verschieden war, entfernte,
da versuchte Edouard Manet aus sich heraus seinen