Volltext: Malerei

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junger Maler gehorchte seiner persönlichen Art, zu 
sehen und aufzufassen, in sehr naiver Weise. Er 
liess es sich angelegen sein, nicht nach jenen ge- 
heiligten Regeln zu malen, die auf den Schulen 
gelehrt werden; so brachte er besondere Werke 
von einem bitteren und starken Geschmacke hervor, 
welche die Augen der Leute verwundeten, die an 
andere Erscheinungen gewöhnt waren. Ohne den 
Versuch einer Erklärung anzustellen, warum ihre 
Augen verwundet würden, verletzten diese Leute 
den jungen Maler, beleidigten ihn in seiner Auf- 
richtigkeit und seinem Talente und machten aus 
ihm einen Hanswurst, der die Zunge ausstreckt, 
um die Müssiggänger zu amüsieren. 
Ist es nicht wahr, dass eine solche Empörung 
interessant zu studieren ist und dass ein unab- 
hängiger, neugieriger Mann wie ich Recht hat, vor 
der ironischen, lärmenden Menge stehen zu bleiben, 
die den jungen Maler umgiebt und mit ihrem Hohn- 
gelächter verfolgt? 
Ich s_telle mir vor, ich wäre auf der Strasse 
und begegnete einer Ansammlung von Strassenbuben, 
die Edouard Manet mit Steinwürfen verfolgen. Die 
Kritiker, nein, die Polizisten verrichten ihren Auf- 
trag schlecht; anstatt den Auflauf zu beruhigen, 
vergrössern sie ihn nur und, Gott vergebe mir, 
tragen selber riesengrosse Steine in den Händen. 
Es liegt in diesem Schauspiel schon eine gewisse Un- 
geschlachtheit, die mich traurig machen darf, während
	        
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