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aus der Heimath der Eroberer bei diesen Werken zu-
sammenwirken, die eigentlich schaffende Idee ist dabei
die vollendete Despotenherrschaft mit ihrem Rangwesen,
deren wahren Ausdruck sie bilden.
Subordination und Coordination, also äufsere Ord-
nung ist das herrschende Princip. Dennoch aber giebt
sich hier ein grofser Reichthum an Motiven, innere Bild-
samkeit und eine gewisse Beweglichkeit kund, die in
China. zum Beispiel nicht existirt.
Es war oben der Tempel Erwähnung geschehen, die
auf den Gipfeln der Pyramiden standen; wahrscheinlich
glichen sie denen, die auf den Alabastertafeln von Chor-
sabad dargestellt sind; darnach Waren sie voim 511 nagrigaaiv,
mit vollkommen ausgebildeter, der ionischen sehr ver-
wandten, Säulenordnung. Auf ihren Giebeldächern stan-
den hohe Akroterien, und Weihgeschenke schmückten ihre
Wände.
Die freie äufsre Säulenordnung scheint auch hier
noch unbekannt gewesen zu sein; denn auch die bekann-
ten reichgegliederten Marmornachbildungen assyrischer
Cedersänalen zu Persepolis (obgleich in sechs- und mehr-
facher Zusammenstellung) sind, wo sie äufserlieh erschei-
nen, stets nur die Zwischenträger eines auf die Mauern
sich stützenden Gebälkes.
Von peristyler Anordnung der Säulen ist keine Spur
zu Enden, weder bei Höfen, noch in Verbindung mit Gie-
beldächern; statt ihrer scheint der hypostyle Saal eine
grofse Bedeutung gehabt und viele Anwendung gefunden
zu haben; er giebt ein Beispiel von innerer Bildsamkeit
der assyrisch-persischen Baukunst. Zuerst offener Hof,
dann bei den Assyrern mit einer Decke auf hölzernen